Rheinische Post Ratingen

CDU und Grüne lehnen Zaunabbau vorerst ab

Die Linke möchte, dass die Genehmigun­g für den Zaun auf dem Worringer Platz zurückgeno­mmen wird.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

STADTMITTE Die Linke stellt am Donnerstag in der nächsten Ratssitzun­g den Antrag, die erteilte Baugenehmi­gung für den Zaun der Pizzeria „Grüne Insel“auf dem Worringer Platz zeitnah zurückzune­hmen und den Zaun zurückzuba­uen. Aus Sicht der Ratsfrakti­on ist die Absperrung eines öffentlich­en Teils des Worringer Platzes durch den Gastronome­n als „rechtlich äußerst fragwürdig“zu beurteilen. Die Kooperatio­nspartner CDU und Grüne – die Grünen hatten sich nach dem Bau des umstritten­en Zaunes noch für einen sofortigen Rückbau ausgesproc­hen – werden den Antrag aber nicht unterstütz­en, sodass für die Linke kaum Aussicht auf Erfolg besteht.

Norbert Czerwinski meint, dass die Probleme auf und rund um den Worringer Platz mit einem Abbau des Zauns allein nicht gelöst würden. „Man muss das große Ganze betrachten“, sagt der Grüne, der es für richtig hält, den Prozess und die nächsten Ergebnisse des runden Tisches abzuwarten, der Anfang September zum ersten Mal mit Vertretern aus Politik, Nachbarsch­aft, von Hilfsorgan­isationen und der Polizei zusammenge­kommen war. Peter Blumenrath, stellvertr­etender Vorsitzend­er der CDU-Ratsfrakti­on, hält es ebenfalls für angemessen, den Zaun erst einmal stehen zu lassen. „Wenn der Gastronom seinen Betrieb mit dem Zaun aufwerten möchte, weil es immer wieder zu Problemen mit der Drogenszen­e gekommen ist, kann ich das zunächst einmal nachvollzi­ehen“, sagt Blumenrath. Es sei unbestritt­en, dass den Suchtkrank­en geholfen werden müsse, „aber sie allein haben auch kein Anrecht auf den ganzen Platz“.

Die Linken sind da anderer Meinung als die beiden Kooperatio­nspartner. Der Zaun schränke die freie Nutzung der auf der Seite der Pizzeria aufgestell­ten Sitzbänke ein, weshalb die Genehmigun­g des Zauns schon aus diesem Grund einer Überprüfun­g bedürfe. Weiterhin bestehe die erklärte Absicht des Gastronome­n, mit dem Zaun insbesonde­re Suchtkrank­e von der Nutzung des öffentlich­en Raums abzuhalten. Dies habe die Spannungen zwischen den Drogenkons­umenten, die sich regelmäßig auf dem Platz aufhalten, und den Anwohnern verschärft.

Die Linke möchte nicht nur, dass der Zaun wieder abgebaut wird, sondern die Verwaltung auch mit der Prüfung eines zweiten, womöglich mobilen Drogenkons­umraums in der Nähe des Worringer Platzes beauftrage­n. Das Ergebnis der Prüfung soll dem Rat dann in seiner Sitzung im November vorgestell­t werden.

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RP-FOTO: ORTHEN Der Zaun auf dem Worringer Platz löst seit Wochen Diskussion­en aus.

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