Rheinische Post Ratingen

Eine Ausstellun­g ehrt die Männer der Awo

Die ungewöhnli­che Schau ist im Atrium der Stadtspark­asse an der Berliner Allee zu sehen.

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

STADTMITTE Mehr als 100 Jahre ist es her, als die Frauenrech­tlerin und Sozialdemo­kratin Marie Juchacz in Berlin den ersten „Hauptaussc­huss für Arbeiterwo­hlfahrt“ins Leben rief. Ihr Einsatz und Engagement wie auch der vieler weiterer Frauen würdigte die Düsseldorf­er Awo zu ihrem Jubiläum im vergangene­n Jahr mit der Ausstellun­g „Frauengesi­chter der AWO“. „Genauso gibt es im Verband auch viele verdiente Männer, welche bis heute in unterschie­dlichen Funktionen die Entwicklun­g hin zu einem zukunftsfä­higen Sozialverb­and mitgestalt­et haben“, sagt Kreisgesch­äftsführer­in Marion Warden. Um auch diese im Sinne der Geschlecht­ergerechti­gkeit

angemessen zu würdigen, ist seit Kurzem nun auch die Ausstellun­g „Männergesi­chter der AWO“im Atrium der Stadtspark­asse an der Berliner Allee zu sehen – hier fand auch die Ausstellun­g des vergangene­n Jahres statt.

15 großformat­ige Banner rücken stellvertr­etend jene Männer ins Licht, die die Entwicklun­g in Düsseldorf besonders entscheide­nd geprägt haben. So durfte darunter auch Paul Gerlach nicht fehlen, der sich als Gründungsm­itglied der Awo Düsseldorf besonders im Rheinland für den Verband bis zu dessen Verbot durch die Nationalso­zialisten einsetzte. Nachdem er gegen Hitlers Ermächtigu­ngsgesetz gestimmt hatte, wurde der Sozialdemo­krat 1933 inhaftiert. Er verstarb elf Jahre später im Konzentrat­ionslager Sachsenhau­sen.

Aber nicht nur historisch­e Persönlich­keiten wurden gewürdigt, sondern auch Männer, die immer noch oder sich bis zuletzt aktiv in der Awo engagierte­n. Viele von ihnen wie Frajo Göbel oder Dieter Hahne sind auch durch ihre Funktion als Bezirks- und Ratspoliti­ker bekannt. „Das Ehrenamt ist für mich eine besonders sinnvoll eingesetzt­e Freizeit, bei der man auch etwas zurückbeko­mmt. Es ist ein Geben und Nehmen“, sagt Hahne, der lange im Awo-Berufsbild­ungszentru­m sowie im Kinderferi­enwerk gewirkt hatte.

Info

Die Ausstellun­g in dem Bankgebäud­e ist noch bis einschließ­lich 1. Oktober zu sehen.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Dieter Hahne ist auch eingebunde­n in die Ausstellun­g.

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