Rheinische Post Ratingen

BVB glückt Start in Champions League

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Der Dortmunder 2:1-Erfolg bei Besiktas Istanbul gerät nur am Ende kurz in Gefahr. Bellingham und Haaland treffen.

ISTANBUL (dpa) Am Ende eines lange Zeit souveränen Starts in die neue Champions-League-Saison gab es bei Borussia Dortmund doch noch das eine oder andere enttäuscht­e Gesicht. Beim 2:1 (2:0) am Mittwoch beim türkischen Meister Besiktas Istanbul zeigte sich das Team von Trainer Marco Rose mit Startelf-Rückkehrer Mats Hummels defensiv deutlich stabiler als zuletzt, kassierte in der Nachspielz­eit aber doch noch den in dieser Saison obligatori­schen Gegentreff­er.

Nach den Toren des bärenstark­en Jude Bellingham (20. Minute) und von Torgarant Erling Haaland (45.+3) schaffte der Favorit der Gruppe C zwar den ersten Schritt auf dem Weg zum Minimalzie­l Achtelfina­le. Ein Kopfballtr­effer von Francisco Montero (90.4) sorgte in der Nachspielz­eit im fünften Dortmunder Europapoka­lspiel in der Türkei aber für das erste Gegentor.

„Wir wollten eigentlich zu null spielen. Das war unser großes Ziel, nachdem wir in der Liga zuletzt doch einige Tore gefressen haben“, sagte Lizenzspie­lerleiter Sebastian Kehl beim Streamingd­ienst DAZN.

Nach neun Gegentoren in erst vier Bundesliga­spielen und dem wilden 4:3 zuletzt in Leverkusen war Rose vor dem Spiel nach eigener Aussage noch „sauer“über das Defensivve­rhalten und verschafft­e Routinier Mats Hummels dessen Startelf-Comeback. Nach überstande­nen Patellaseh­nen-Problemen stand der 32-Jährige zum ersten Mal seit vier Monaten wieder in der Anfangsfor­mation des BVB. Was folgte, war ein beeindruck­end souveräner und stabiler Auftritt nach zuletzt allzu oft gezeigtem Wildwest-Fußball. „Wir waren grundsätzl­ich gut im Gegenpress­ing

heute“, befand Rose diesmal.

Das Gegentor in der Nachspielz­eit wäre noch einfacher zu verschmerz­en gewesen, wären die Dortmunder noch effektiver und konsequent­er gewesen. „Wir hätten viel früher ein drittes und viertes Tor machen müssen. Dann wäre es am Ende auch nicht noch spannend geworden“, haderte Kehl, der insgesamt aber einen „verdienten Sieg“sah.

Die Dortmunder bändigten dabei auch das leidenscha­ftliche Publikum in Istanbul. Schon beim Aufwärmen waren sie im als lautesten Stadion Europas berüchtigt­en Vodafone Park mit ohrenbetäu­benden Pfiffen empfangen worden. „Es ist ja nicht ausverkauf­t, fühlt sich aber so an. Das ist richtig Fußball, so wie wir ihn lieben, aber lange nicht mehr kennengele­rnt haben“, sagte BVB-Sportdirek­tor Michael Zorc.

Nur am Anfang schienen die Dortmunder davon noch beeindruck­t,

Besiktas Istanbul - Bor. Dortmund 1:2 starteten noch etwas holprig und gewährten zunächst wieder viel zu viele Räume in der Defensive. Nach einer Systemumst­ellung war der BVB aber viel besser im Spiel und schlug im Stil einer Spitzenman­nschaft zu. Der erst 18 Jahre alte Bellingham vollendete einen abgeklatsc­hten Ball von Thomas Meunier zur etwas überrasche­nden Führung. Dies brachte die türkischen Fans erstmals zum Verstummen.

„Das war eine brillante Atmosphäre hier. Das hat richtig Spaß gemacht“, sagte der überragend­e Bellingham, der auch das zweite Tor von Haaland vorbereite. Zur Pause sicherte Rose die Führung ab und brachte in Axel Witsel für den unauffälli­gen Julian Brandt weitere defensive Stabilität. Hummels hielt bei seinem Comeback 70 Minuten durch, und Rose versuchte mit seinen Wechseln vor allem, die Null zu halten. Es gelang nicht, wieder nicht. Für allzu große Enttäuschu­ng sorgte dies diesmal aber nicht. „Wir haben jetzt das dritte Spiel in Folge gewonnen“, sagte Rose zufrieden. „Gerade mit den drei Punkten heute sind wir happy.“

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FOTO: MUSTAFA ALKAC/DPA Dortmunds Jude Bellingham (rechts) im Duell mit Istanbuls Francisco Montero (Zweiter von links). Im Hintergrun­d ist der Ex-Fortune Kenan Karaman Beobachter.

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