Bayer 04 redet sich und die Europa League stark
LEVERKUSEN Mit der Europa League hat Bayer Leverkusen in der vergangenen Saison ambivalente Erfahrungen gemacht. Die Werkself fegte durch die Gruppenphase, wurde mit 21:8 Toren und 15 Punkten Erster, musste sich jedoch im Februar in der ersten K.o.-Runde den Young Boys Bern geschlagen geben (3:4/0:2). Damals trainierte Gerardo Seoane die Schweizer, der nun Coach der Rheinländer ist. Er startet mit Bayer am Donnerstag gegen Ferencvaros Budapest in die Europa League (18.45 Uhr/ TV Now).
„Es hat eine hohe Attraktivität, sich mit anderen Fußballkulturen zu messen“, sagt der 42-Jährige. „Ich freue mich extrem darauf. Wir wollen uns im Vergleich zur Vorsaison verbessern.“Heißt: Bayer soll mindestens bis ins Achtelfinale vorstoßen, denn Bern machte bereits in der Zwischenrunde etwaige Leverkusener Träume von einer Wiederholung des Triumphs von 1988 zunichte. Damals gewann der Werksklub den Uefa-Pokal.„Wir haben absolut das Potenzial und die Kapazität, in der Europa League eine gute Rolle zu spielen“, ist Seoane überzeugt.
Doch eins nach dem anderen. Der Schweizer wird nach dem 3:4-Spektakel gegen Dortmund wohl kräftig rotieren. Gut möglich, dass viele
Stammspieler eine Verschnaufpause bekommen – zumal die vom Österreicher Peter Stöger trainierten Ungarn freilich nicht zur ganz obersten Riege des europäischen Vereinsfußballs gehören und am Sonntag bereits das wichtige Ligaspiel in Stuttgart ansteht. „Man könnte acht oder neun Spieler wechseln und man hätte immer noch das Gefühl, dass da eine Bundesliga-Mannschaft auf dem Platz steht, die den Anspruch hat, ihre Spiele gut zu gestalten“, betont Seoane, der beim Thema Rotation keine Probleme aufziehen sieht: „Es gibt keine A-, B- oder C-Elf, wir sind Bayer Leverkusen und immer die gleiche Mannschaft.“
Daley Sinkgraven, Panagiotis Retsos, Nadiem Amiri, Karim Bellarabi, Lucas Alario und die Zugänge Amine Adli sowie Piero Hincapie sind einige der Namen, die in dem Zusammenhang zwangsläufig fallen. „Wir müssen entscheiden, wie viele Wechsel Sinn machen“, sagt Seoane.
Der kommende Gegner ist für den Trainer kein Unbekannter. Ferencvaros unterlag den Young Boys in der Champions-League-Qualfikation. Diese Spiele habe er sich mit Interesse angeschaut, lange bevor die Gruppen der Europa League ausgelost waren, erzählt der Coach. „Das ist eine aggressive Mannschaft, die physische Präsenz und defensive Qualität hat. Aber wir wollen auf uns schauen und unser Spiel machen.“
„Wir haben das Potenzial, eine gute Rolle zu spielen“
Gerardo Seoane Bayer-04-Trainer