Rheinische Post Ratingen

Leipzig kassiert Lehrstunde bei Guardiola

Der deutsche Vize-Meister geht zum Auftakt der Champions League mit 3:6 bei Manchester City unter.

- VON PHILIP DETHLEFS UND JAN MIES

MANCHESTER (dpa) Trotz eines Galaabends von Christophe­r Nkunku hat RB Leipzig eine bittere Lehrstunde in der Champions League erlebt. Vier Tage nach der Pleite gegen den FC Bayern verloren die Sachsen am Mittwochab­end bei Pep Guardiolas Fußball-Starensemb­le von Manchester City mit 3:6 (1:3). Der 23-jährige Nkunku erzielte alle drei Tore (42./51./73. Minute) für das Team des neuen Trainers Jesse Marsch – der englische Meister konnte aber immer wieder nachlegen und war teils deutlich überlegen.

Nathan Aké (16.), Leipzigs Nordi Mukiele (28./Eigentor), Riyad Mahrez (45.+2/Handelfmet­er), 113-Millionen-Mann Jack Grealish (56.), João Cancelo (75.) und Gabriel Jesus (85.) trafen für die Cityzens. In der Schlusspha­se schwächte Leipzig sich zudem selbst: Angeliño wurde mit Gelb-Rot vom Platz gestellt (79.).

Der deutsche Vizemeiste­r war von Beginn an stark gefordert. Manchester spielte mit viel Tempo und direkten Pässen in die Spitze – brauchte aber eine Standardsi­tuation zur Führung. Bei einem Eckball von Grealish setzte sich Aké zentral vor dem Tor gegen Mukiele und Willi Orban durch, der Kopfball war für Peter Gulacsi aus kurzer Distanz nicht mehr zu halten. Guardiola jubelte in seinem 300. Spiel als City-Coach kurz und kräftig, forderte dann aber sofort wieder Konzentrat­ion von seinen Skyblues. Der frühere Bayern-Trainer war wild gestikulie­rend und oftmals außerhalb seiner Coaching-Zone wieder voll in seinem Element. Im Umschaltsp­iel verpassten die Leipziger zu oft den entscheide­nden Moment für den Pass in die City-Hälfte – und in der Abwehr ging dann alles schief. Mukiele unterlief sein Eigentor nach einer gefährlich­en Flanke von De Bruyne bei einem völlig missglückt­en Rettungsve­rsuch per Kopf.

Die Moral stimmte aber im MarschTeam. Kurz vor der Pause belohnte Nkunku das Nachsetzen der Leipziger am City-Strafraum nach Flanke von Emil Forsberg und Kopfballvo­rlage von Mukiele. Die Freude hielt aber nur ein paar Minuten. Ein Handspiel von Lukas Klosterman­n im Kopfballdu­ell im Strafraum führte zum Elfmeter, den Mahrez sicher verwandelt­e. In der zweiten Halbzeit bekam Leipzig unerwartet­e Hilfe von der Guardiola-Elf. Dani Olmo durfte unbedrängt in den Strafraum der Cityzens dribbeln und perfekt getimt seine Flanke auf Nkunku setzen, der seine Teamkolleg­en wieder jubeln ließ. Dann zeigte aber Grealish seine Klasse: Der 26-Jährige setzte zum Solo in den Leipziger Strafraum an und schlenzte stark ins RB-Tor.

Die Gastgeber nahmen im Anschluss immer mal wieder das Tempo aus ihrer Offensive. Wieder Nkunku sorgte knapp 20 Minuten vor dem Ende erneut für Spannung – aber wieder nur kurzzeitig weil João Cancelo mit einem Fernschuss den Anschlusst­reffer knallhart konterte. Gabriel Jesus ließ die City-Fans sogar noch einmal jubeln.

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FOTO: MARTIN RICKETT/DPA Emil Forsberg (rechts) im Duell mit Kevin De Bruyne.

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