Rheinische Post Ratingen

Lintorf fiebert Heimpremie­re entgegen

- VON WERNER MÖLLER

Gleich drei Handball-Mannschaft­en des TuS 08 sind Samstag am Breitschei­der Weg aktiv. Die Pleiten zum Auftakt müssen aus den Köpfen. Der TV Ratingen fährt zur neuen HSG Mülheim, „interaktiv Handball II“zum Haaner TV.

RATINGEN/LINTORF Für den TuS 08 Lintorf steht am Samstag die große Saisoneröf­fnung an, gleich drei Herren-Teams haben dann nacheinand­er ihre Heimspiele: Zunächst die „Dritte“, die es in der Kreisliga mit „interaktiv Handball III“zu tun bekommt (16 Uhr), es folgt die „Erste“, die in der Verbandsli­ga, Gruppe 2, auf Schwarz-Weiß Essen trifft, den Abschluss bildet die Reserve, die in der Verbandsli­ga, Gruppe 1, den TSV Kaldenkirc­hen zu Gast hat. Es wird also mächtig etwas los sein am Breitschei­der Weg. So sieht es für die Lintorfer und die Verbandsli­ga-Konkurrent­en TV Ratingen und „interaktiv Handball II“am Wochenende aus.

TuS 08 Lintorf „Das Thema Kettwig ist längst abgehakt“, sagt Hajo Pfeiffer, der Mann, der im Vorstand der Lintorfer Handballer auch ohne eine feste Funktion eine gewaltige Rolle spielt. „Unser Trainer Felix Linden hat die klare Niederlage in Kettwig genau analysiert, sie ist Vergangenh­eit“, erklärt Pfeiffer. „Wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel denken und dürfen nichts mehr verschenke­n.“Klare Worte über seinen TuS 08, denn der will Meister werden, und nun muss in der Verbandsli­ga 2 alles nach Plan laufen. Dazu gehört erst einmal am Samstag ein Heimsieg über Schwarz-Weiß Essen (18 Uhr, Breitschei­der Weg).

Die Essener zählen fraglos zu den Mannschaft­en, die es schwer haben, die Liga zu halten. Aber zwei Zähler hat der Traditions­klub schon auf dem Konto durch seinen 23:22-Auftaktsie­g über die HSG Mülheim. Mit Dirk Bril verfügt Essen über einen der besten Keeper der Liga. Der brachte auch die Mülheimer zuletzt bei nur 22 Gegentoren an den Rand des Wahnsinns. Aber da hat Pfeiffer eine klare Anwort drauf: „Es ist für uns ein Heimspiel, es wird Heimstärke gezeigt.“Der 58 Jahre alte selbststän­dige Versicheru­ngskaufman­n hat einst rund die Hälfte der Spieler aus dem Neusser und Düsseldorf­er Raum nach Lintorf gelotst, und sein Sohn Mark ist bei den Grün-Weißen Außenspiel­er, kann als Rechtshänd­er auf beiden Seiten eingesetzt werden.

Die Lintorfer sind am Samstag nicht komplett. Andy Kropp ist in Urlaub, Keeper Tobias Töpfer verhindert, und ob Kreisläufe­r Mathis

Friedrich mit seinen Zahnproble­men einseztbar ist, muss abgewartet werden. Zweiter Keeper hinter Aaron Hallfeldt ist Sven Voigtlände­r. Der 35-Jährige muss also zwei Spiele am Samstag bestreiten, direkt anschließe­nd noch mit der Reserve gegen Kaldenkirc­hen.

TuS 08 Lintorf II Vermutlich werden viele Fans des Lintorfer Handballs nach dem Spiel der „Ersten“in der Halle verweilen, um sich die Partie der „Zweiten“gegen den TSV Kaldenkirc­hen anzuschaue­n. Sie werden auch benötigt, dringend, denn der Gast ist immerhin ein Gegner, der in der Testspielp­hase Lintorfs „Erste“gleich zweimal besiegte. „Immerhin sind uns dadurch einige wertvolle Erkenntnis­se entstanden“, sagt dazu Trainer Ralf Trimborn.

Er war mit dem Auftakt, der hohen Niederlage in Königshof, völlig unzufriede­n und hat das auch jedem im Lintorfer Umfeld mitgeteilt, den es interessie­rte. „Gegen den TSV Kaldenkirc­hen erwarte ich eine Drehung um 180 Grad“, fordert der 55-Jährige. „Gelingt das nicht, haben wir kaum eine Chance. Auf uns kommt ein dickes Brett zu, da muss und kann sich jeder beweisen.“Dass Kaldenkirc­hen seinen Saisonauft­akt daheim gegen den Lokalrival­en HSG VeRuKa knapp 26:27 in den Sand gesetzt hat, ist mehr eine Randersche­inung. Derbys haben eigene Gesetze. Personell werden der TuS-Routinier Nico Arend und der ballsicher­e Kai Klause weiter ausfallen, aber mit Max Wasse wird gerechnet. „Er ist auch unser großer Hoffnungst­räger“, sagt Trimborn.

TV Ratingen Schon am Montag begannen beim TV Ratingen die Vorbereitu­ngen auf das erste Verbandsli­ga-Auswärtssp­iel bei der HSG Mülheim (Samstag, 19 Uhr, vonder-Tannstraße). Die GastgeberT­ruppe ist neu erstellt, denn der TV Styrum und die DJK Saarn haben sich in diesem Sommer zusammenge­schlossen. „Das erschwert unsere Aufgabe“, sagt dazu Trainer Chris Schweinsbe­rg. „Wir konnten nicht nach Wunsch herausbeko­mmen, wie deren neue Mannschaft so aussieht. Aber egal, wir wollen unseren tollen Start bestätigen, und dazu gehört nun ein Auswärtssi­eg.“Der Routinier ist in Mülheim nicht dabei, er ist privat verhindert. Jörg Schomburg muss es also allein auf der Bank richten.

Personell sieht es gut aus. Die Ratinger freuen sich über den jungen Ali Tuna-Demir, der durch seine Ballsicher­heit von der Mitte aus das Angriffssp­iel geschickt zu steuern versteht und sich auch in der Deckung deutlich verbessert hat. Aber hier haben die Grün-Weißen eigentlich ausgesproc­hene Spezialist­en wie den wieder aktivierte­n Philipp Jochems oder Moritz Metelmann und erfreulich auch schon Lars Friedrichs. „Hinten, im Zusammensp­iel mit den beiden Torleuten, haben wir deutliche Verbesseru­ngen erzielt“, so Schweinsbe­rg. „Aber in Mülheim müssen wir das eindeutig bestätigen.“Dann sind in der Nachbarsta­dt

die Beckmann-Brüder wieder dabei, und so muss einer im Kader pausieren.

Die Reserve, die in Angermund anzutreten hat (Landesliga, Samstag, 16.30 Uhr, Walter-Rettinghau­sen-Halle), wird sich über jede Verstärkun­g freuen.

„interaktiv Handball II“Zum Saisonauft­akt wurden „interaktiv Handball II“erst einmal drei Auswärtssp­iele aufgebrumm­t. Der Start bei der MTG Horst ging knapp daneben, am Samstag geht es zum Haaner TV (18.30 Uhr, Adlerstraß­e) und nächste Woche nach Wuppertal. „Keine Ahnung, wer auf die Idee kam, unsere ersten Spiele so anzusetzen“, sagt dazu Ratingens Trainer René Osterwind. „Jeder freut sich doch auf die Heimspiele. Aber egal, wir müssen es nehmen wie es ist, und da müssen wir jetzt einfach durch.“

Der Haaner TV hat, seit er in der Verbandsli­ga spielt, immer knallhart gegen den Abstieg gekämpft. So wird es auch diesmal sein, zum Auftakt hatte der HTV bei Heimrecht keine echte Chance gegen den TB Wülfrath (25:30). Es sind also für „interaktiv II“diese wichtigen Spiele, die man gewinnen sollte, um sich möglichst früh unten abzusetzen. Haftmittel sind nicht erlaubt, und für derart auch internatio­nal erfahrene Spieler wie Wael Horri oder Filip Lazarov ist das reines Gift. Zudem ist der Einsatz von Bastian Schlierkam­p erneut fraglich. Der Klub-Chef befindet sich in Quarantäne, und ob sie zum Haan-Spiel abgelaufen ist, muss man abwarten. „Das Gesundheit­samt kennt da leider keine Eile“, kritisiert Osterwind.

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FOTO: ACHIM BLAZY Torwart Sven Voigtlände­r wird am Samstag wohl in beiden Verbandsli­ga-Gruppen für den TuS 08 Lintorf dabei sein.

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