Ortswechsel schärfen Blick
Im Zentrum von Ratingen, zwischen Rathaus und Marktplatz, befindet sich ein altes Gebäude, das ehemalige Minoritenkloster, das heutzutage der Sitz des Standesamtes und des Kinos ist. Es wurde 1803 aufgelöst.
Im Jahre 1954 kamen Franziskaner-Minoriten nach Ratingen zurück und begannen ihre pastorale Arbeit an der Kirche in der Schützenstraße (Ratingen Süd). Dort befindet sich heute noch das „neue“Minoritenkloster (errichtet 1973-74). Minoriten aus der Provinz Würzburg arbeiteten dort in den Jahren 1954 bis 1986. Aufgrund der schlechten personellen Lage mussten sie den Konvent aufgeben, konnten aber ihre Mitbrüder der polnischen Provinz dafür gewinnen, das Kloster zu übernehmen.
Heute beherbergt das Kloster fünf Minoriten der Ordensprovinz Krakau: vier Priester und einen Laienbruder. Sie sind in der Pfarrei Hl. Peter und Paul und im Marienkrankenhaus in Ratingen tätig. Und das schon seit 35 Jahren.
Die Minoriten aus Krakau übernahmen das Kloster am 6. September 1986, Pater Stanislaus Strojecki war dort dann der erste Bewohner. Ein paar Jahre später schloss sich Pater Ignaz Mrzyglod der Klostergemeinschaft an. Seit dieser Zeit wohnt er hier. Seine fast 30-jährige Anwesenheit in dem gleichen Kloster ist schon beeindruckend. Die meisten Minoriten wechseln ihre Arbeitsstellen und damit die
Klöster nach kurzer Zeit.
Um zu verhindern, dass die Minoriten „Dienst nach Vorschrift“machen, das heißt alles wie immer „abwickeln“, ist es sinnvoll, dass sie nicht zu lange an einem Ort bleiben. Jeder Ortswechsel, jedes Zusammentreffen mit fremden Menschen, schärft den Blick für die wirklichen Nöte der Menschen – für die Zeichen der Zeit. Deshalb sind regelmäßige Versetzungen sinnvoll. Auch der Hl. Franziskus von Assisi war Wanderprediger, unterwegs im Namen des Herrn.
Alle, die Interesse haben, die Minoriten näher kennenzulernen, sind herzlich eingeladen, unsere Webseite zu besuchen (st-peterundpaul.de/st-suitbertus). Oder melden Sie sich einfach im Kloster an der Schützenstraße 58.