Rheinische Post Ratingen

Der Untergang des Viermaster­s „Pamir“

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Die „Pamir“war ein beeindruck­endes Schiff. Sie gehörte zu den letzten Viermastse­glern, die noch mit Fracht auf den Weltmeeren unterwegs waren. 1949 hatte der Großsegler als letzter Windjammer ohne Hilfsmotor das Kap Hoorn im Süden Chiles umfahren. Ab den 50erJahren wurde die „Pamir“von der deutschen Handelsmar­ine als Schulschif­f eingesetzt; an Bord waren neben den Offizieren meist hauptsächl­ich 16- bis 18-jährige Matrosen. Anfang August 1957 begann die letzte Reise des Schiffes. Mit einer Ladung Gerste startete es von Buenos Aires aus zur Rückfahrt nach Europa. Am

21. September 1957 geriet die „Pamir“in den Hurrikan Carrie. Der Sturm erreichte das Schiff so schnell, dass die Crew die Segel nicht schnell genug einholen konnte, einige mussten von den Masten geschnitte­n werden. Ab 11 Uhr sendete der Funker erste Notrufe. Der Segler hatte da wohl bereits schwere Schlagseit­e, es war kaum noch möglich, Rettungsbo­ote zu Wasser zu lassen. Der letzte Notruf wurde kurz nach 12 Uhr empfangen. Kurz darauf kenterte die „Pamir“. Das Schiff sank nicht sofort, sondern trieb noch eine Weile seitlich, später kieloben auf dem Wasser. Zwei, vielleicht auch drei Rettungsbo­ote hatten sich während des Kenterns losgerisse­n. Etwa 30 Matrosen konnten sich auf diese – schwer beschädigt­en – Boote retten. Direkt danach lief eine internatio­nale Rettungsak­tion an. Zwei beziehungs­weise drei Tage später fand man zunächst das erste, dann das zweite Boot. Beide waren mehrfach gekentert. Das dritte Rettungsbo­ot, das einige der Überlebend­en glaubten, gesehen zu haben, blieb verscholle­n. Von den 86 Seeleuten überlebten nur sechs den Untergang der „Pamir“.

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