Die Kunst aus einer Rather Galerie wird nach Paris geholt
Bei Noir blanche hängen aktuell Fotos von F.C. Gundlach. An ihnen hat das Haus des berühmten Designers Pierre Cardin großes Interesse.
RATH Der Fotokünstler und Kurator Volker Marschall zeigt aktuell in seiner Galerie Noir blanche eine Ausstellung mit Arbeiten von F.C. Gundlach, einem der bedeutendsten Modefotografen der deutschen Nachkriegszeit, der im Juli dieses Jahres im Alter von 95 Jahren gestorben ist. In der Schau „Visionnaire“lebt die Pariser Couture von 1962 bis 1966 wieder auf. In dieser Zeit wirkten in der französischen Metropole neben Yves Saint Laurent,
Nina Ricci oder André Courrèges auch der berühmte Modedesigner Pierre Cardin. Fotografien dieser Zusammenarbeit sind ebenfalls in der Ausstellung in der Rather Galerie zu sehen. Manche Fotos gelten mittlerweile als Ikonen der Fotografie.
Nun wurde das Stammhaus Pierre Cardin – der Designer selber starb im Dezember 2020 – auf die Ausstellung „Visionnaire“aufmerksam, wie Marschall unserer Redaktion mitteilt. „Das Unternehmen will mit den Bildern F.C. Gundlachs, die in unserer Galerie hängen, ein großes
Buch über Pierre Cardin bestücken. Außerdem ist geplant, die Ausstellung nach Paris zu holen.“Cardin galt ebenfalls als Visionär unter den Designern. Der Düsseldorfer Galerist sagt zum Vorhaben der Franzosen: „Das ist natürlich für uns eine große Ehre und ein kleiner Ritterschlag, von diesem großen Haus der Haute Couture und Mode gefragt und eingebunden zu werden.“
Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung F.C. Gundlach konzipiert. Der Fotograf prägte in den 1950er bis 80er
Jahren nicht nur in Deutschland, sondern auch europaweit die Modefotografie. Sein Schaffen umfasst noch vieles mehr: Er war ebenfalls Galerist, Sammler, Kurator, Stifter und Gründungsdirektor des Hauses der Photographie in den Deichtorhallen Hamburg. Die Galerie Noir blanche wurde 2017 gegründet und hat sich schnell zu einer der führenden Galerien für Fotokunst entwickelt. Bekannte Arbeiten von Peter Lindbergh, Hans Lux und Walter Schels etwa waren hier zuvor schon zu sehen.
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