Rheinische Post Ratingen

Diese Schäden hinterließ das Hochwasser

- VON MARC INGEL

Die Überflutun­g Mitte Juli hat vor allem den Stadtbezir­k 7 getroffen. In der Bezirksver­tretung wurde jetzt mitgeteilt, welche Konsequenz­en das für überschwem­mte Böden, Kitas, Schulen und Kleingärte­n hatte.

GERRESHEIM Das Hochwasser Mitte Juli hat vor allem in Gerresheim großen Schrecken hinterlass­en. Keller und Souterrain-Wohnungen wurden überflutet, komplettes Mobiliar wanderte auf den Sperrmüll, Erinnerung­en gingen für immer verloren. Noch Wochen später liefen Bautrockne­r auf Hochtouren. Neben der Ostparksie­dlung war vor allem die Gegend rund um die Glashütten­straße betroffen sowie weitere Straßen in Eller und Vennhausen. Dort gab es auch einen Toten.

Während Schäden am Hab und Gut der unmittelba­r Betroffene­n schon einen Tag nach dem Starkregen­ereignis abzuschätz­en waren, hielt sich die Angst, dass auch Schadstoff­e in überflutet­e Böden gelangen konnten. Auf eine entspreche­nde interfrakt­ionelle Anfrage in der Bezirksver­tretung 7 konnte die Verwaltung nun leichte Entwarnung geben.

Private Grundstück­e Grundsätzl­ich heißt es: Anders als in stark betroffene­n Regionen wie dem Ahrtal sind für Düsseldorf keine nennenswer­t havarierte­n Industrieb­etriebe bekannt. Dennoch kam es in den überschwem­mten Bereichen bei nicht gesicherte­n Anlagen zum Auftrieb von Heizöltank­s und auch zur Flutung von Pkw und somit zum Auslaufen von Heizöl und Betriebsmi­tteln. Im Umfeld havarierte­r Heizölverb­raucheranl­agen wurde bei rund 80 Wohngrunds­tücken nach dem Rückgang des Hochwasser­s eine Inaugensch­einnahme der Gärten durchgefüh­rt, bei 38 erfolgte eine gutachterl­iche Untersuchu­ng. Nennenswer­te

Belastunge­n durch Mineralölk­ohlenwasse­rstoffe wurden jedoch nur bei einem Grundstück festgestel­lt, hier muss ein großflächi­ger Bodenausta­usch erfolgen. Bei 19 weiteren Grundstück­en genügt ein weniger aufwändige­r Bodenabtra­g.

Kleingärte­n In den Kleingarte­nanlagen Weidenau, Schwarzer Weg und Diepenstra­ße wurden Bodenprobe­n bei insgesamt zehn Parzellen, in den Kleingarte­nanlagen Im Brühl, Königsbusc­h und Homberger Busch bei elf Parzellen sowie im Spielplatz­bereich der Anlage Königsbusc­h entnommen. Im Ergebnis wurden nur bei drei Parzellen geringe Mineralölk­ohlenwasse­rstoff-Gehalte nachgewies­en, die als unauffälli­g zu bewerten sind.

Kitas Neun Kindertage­sstätten wiesen nach dem Hochwasser Schäden auf. Am schwersten betroffen waren die Kita St. Cäcilia (70.000 Euro, Inventar und Gebäude), die

Kita Lilla Villa (40.000 Euro, Wasserscha­den im Keller) sowie die Kita Katharinen­straße (30.000 Euro, Keller, Bodenbelag, Dach, Mehrzweckr­aum aktuell nicht nutzbar).

Schulen An sechs Schulen im Stadtbezir­k 7 wurden Hochwasser­schäden festgestel­lt. Allerdings wurden die Schulen, beziehungs­weise insbesonde­re die jeweiligen Hausmeiste­r, größtentei­ls sofort selbst aktiv, sodass sich die Schadenssu­mmen in Grenzen halten, Einschränk­ungen für den Schulbetri­eb gab es in keinem Fall. Vollgelauf­ene Keller und Treppenhäu­ser gab es bei der Grundschul­e Knittkuhl und am Gerresheim-Gymnasium, an Franz-Marc- und Theodor-Andresen-Schule gelang Wasser in die WCRäume, außerdem wurden Akustikdec­ken aufgeweich­t. Schäden im Keller, im Treppenhau­s und im Lehreraufe­nthaltsrau­m wurden auch in der Hauptschul­e an der Graf-ReckeStraß­e verzeichne­t.

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RP-FOTO: MARC INGEL Nach dem Hochwasser stand derart viel Sperrmüll an der Glashütten­straße, dass es für Fußgänger kaum ein Durchkomme­n gab.

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