Das große Finale des Internationalen Aeolus-Wettbewerbs
Gewinner der Veranstaltung in der Tonhalle ist Gioele Coco aus Italien, der mit seinem Spiel auf der Oboe die Jury überzeugte.
DÜSSELDORF Nach dem Corona-Jahr 2020, in dem der seit 2006 alljährlich stattfindende Internationale Aeolus-Wettbewerb ausfallen musste, folgt nun ein Jahrgang mit RekordTeilnehmerzahlen. 320 Kandidatinnen und Kandidaten aus 42 Ländern hatten sich zur Teilnahme angemeldet. 112 spielten Fagott, 109 Flöte und 99 Oboe. Es gab eine ausgeklügelte Folge von Wettbewerbsrunden mit ihren jeweiligen Pflichtstücken – die erste Runde als Video, die weiteren live vor der Jury.
Der Jury-Vorsitzende Marc Tardue, derzeit Dirigent des Dubrovnik Symphony Orchestras, und seine sieben Mitstreiter, darunter traditionsgemäß der Rektor der Robert Schumann Hochschule, Prof. Raimund Wippermann, hatten keine leichte Aufgabe, die Nuancen innerhalb einer Gruppe von Spielern des gleichen Instruments zu erkennen und zu bewerten. Die drei Erstplatzierten, die man gefunden hatte, traten nun zum Finale gegeneinander vor der Jury und dem Publikum an. Begleitet wurden sie von den Düsseldorfer Symphonikern unter der Leitung der Dirigentin Yi-Chen Lin aus Taiwan. Dass dieses Konzert auch als Stream verfolgt werden konnte, war indes nicht der Pandemie
geschuldet, sondern hat bereits Tradition.
Der Rumäne Traian Sturza spielte das F-Dur-Fagottkonzert von Johann Nepomuk Hummel und zeigte, dass sein Instrument etwa einem Streichinstrument an Beweglichkeit, aber auch an Kantabilität um nichts nachsteht. Die Flötistin Anna Komarova aus Russland glänzte im spritzigen Flötenkonzert von Jacques Ibert mit einem reinen und runden Ton, teils in irrwitzigen Tempi dargeboten. Gioele Coco aus Italien brillierte auf seiner Oboe im neoklassizistischen Konzert für Oboe und kleines Orchester von Richard Strauß. Für sein Spiel zwischen schier endlosen Melodielinien und fröhlichem Tanz wurde er mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Die Jury erkannte der Flötistin den dritten Platz zu und dem Fagottisten den zweiten. Er hatte indes die Gunst des ganzen
Saales auf seiner Seite und erhielt den Publikumspreis.
Bereits vor dem Konzert stand der Sieger des Sonderpreises für die beste Interpretation zeitgenössischer Musik fest: Tommaso Pratola aus Italien spielte ein teils meditatives, teils flirrendes Flötensolo seines Landsmannes Salvatore Sciarrino. www.aeoluswettbewerb.de/