Rheinische Post Ratingen

Neues Leben auf altem Fabrikgelä­nde

- VON NORBERT KLEEBERG

Insgesamt rund 130 Wohnungen verschiede­ner Größe sollen in Ratingen Ost auf dem Areal der ehemaligen Maschinenf­abrik entstehen. 25 Prozent des neu geschaffen­en Wohnraums müssen sozial gefördert sein.

RATINGEN OST Die Planungen werden nun sehr konkret – und sie sorgen für einen Infrastruk­tur-Schub im Stadtteil. Insgesamt rund 130 Wohnungen verschiede­ner Größe sollen in Ratingen Ost auf dem Gelände der ehemaligen Maschinenf­abrik an der Homberger Straße entstehen. 25 Prozent des neu geschaffen­en Wohnraums (bezogen auf die Gesamtfläc­he) müssen sozial gefördert sein.

Außerdem werden in unmittelba­rer Nähe zum Edeka-Markt Räume für Büros und Dienstleis­tungen, Kunst, Kultur und Gastronomi­e errichtet. Der Rat der Stadt gab jetzt grünes Licht für die Fortführun­g der Bauleitpla­nung.

Der B-Plan Ost 216 umfasste ursprüngli­ch das gesamte Gelände der ehemaligen Maschinenf­abrik, war dann aber 2013 geteilt worden. Teil eins wurde bereits durch den Umbau des alten Fabrikgebä­udes in einen Supermarkt realisiert. Teil zwei war umgeplant worden, da im Zuge des Verfahrens die Dringlichk­eit, Wohnraum zu schaffen, immer deutlicher zu Tage getreten war.

In den ersten Entwürfen war der gewerblich­e Anteil im Plangebiet deutlich größer. Ein späterer Entwurf, der bereits den Schwerpunk­t Wohnen verfolgte, wurde jetzt mit dem Ziel einer geringeren Verdichtun­g überarbeit­et.

Die Ratinger Maschinenf­abrik und Eisengieße­rei war 1978 nach mehr als 80 Jahren Betrieb an der Homberger Straße stillgeleg­t worden. Danach wurden die Hallen und Gebäude durch Handwerksu­nd Dienstleis­tungsbetri­ebe genutzt. Im weiteren Verlauf setzte im industriel­l geprägten Ratinger Osten allmählich ein Strukturwa­ndel ein, der letztlich in das „Städtebaul­iche Konzept Ratingen Ost“von 2008 mündete. Damit legte die Ratinger Stadtplanu­ng Eckpunkte für eine kontrollie­rte Entwicklun­g dieses wichtigen Gebiets fest.

„In unmittelba­rer Nähe des SBahnhofs Ratingen Ost entsteht ein lebendiges und urbanes Stadtviert­el“, sagt Petra Cremer, die Leiterin

des Ratinger Planungsam­tes. Die Überplanun­g der ehemaligen Maschinenf­abrik ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.

Die Stadtgesch­ichte soll trotz aller Neuentwick­lung sichtbar bleiben. Neben dem alten Fabrikgebä­ude, in dem schon seit mehreren Jahren ein Supermarkt untergebra­cht ist, bleiben auch die denkmalges­chützte Putzerei mit dem zeittypisc­hen Sheddach und das Trafohäusc­hen erhalten. In der Halle ist eine gastronomi­sche Nutzung geplant, während das Trafohäusc­hen eine Zukunft als Domizil für ein Startup-Unternehme­n mit besonderer Adresse haben könnte.

Ein L-förmiges Wohnhaus entlang der Homberger Straße soll die Ziegel-Architektu­r der Fabrikhall­e gestalteri­sch aufgreifen. In Kombinatio­n

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Das Gebäude mit dem zeittypisc­hen Sheddach (rechts) bleibt erhalten.

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