Best of 04/19 aus Schonnebeck
Das 2:0 von Ratingen 04/19 beim vormaligen Tabellenzweiten Spvg. Schonnebeck in der Fußball-Oberliga ist ein Erfolg der gesamten Mannschaft. So wurden acht Ausfälle kompensiert, die beste Offensive der Liga gestoppt und verdient besiegt.
RATINGEN Trainer reden nach Siegen im Sport oft von einer geschlossenen Mannschaftsleistung, weil sie alle Spieler des Kaders brauchen und niemanden vor den Kopf stoßen wollen, indem sie seine Verdienste vielleicht nicht ausreichend würdigen. Das 2:0 (1:0) von Ratingen 04/19 beim bis dahin Tabellenzweiten der Fußball-Oberliga, der Spvg. Schonnebeck, war aber genau das: eine Teamleistung. Jeder hatte seine Szenen. Eine Auflistung.
Luca Fenzl Parierte in der 24. Minute mit blitzschneller Fußabwehr gegen den freien Kevin Barra und auch gegen Calvin Cüper (35.). So verhinderte der Keeper einen Rückstand. Bo Lasse Henrichs Der Rechtsverteidiger schlug die Flanke, die zum 1:0 führte. Hatte zwar auch Fehler in seinem Spiel, die fielen aber kaum ins Gewicht.
Pascal Kubina Räumte immer wieder mit guter Übersicht im Abwehrzentrum auf, wichtigste Szene war in der 36. Minute, als er den Schuss von Cüper auf der Linie abblockte. Phil Spillmann Tunnelte nach einer knappen Viertelstunde einen anlaufenden Gegner im eigenen Strafraum – gefährlich, aber erfolgreich. Schoss in der Nachspielzeit einen Freistoß, den Schonnebecks Torwart Philipp Sprenger nach vorne abprallen lassen musste, Carlos Penan verpasste da die Chance zum 3:0. Fynn Leon Eckhardt Der Linksverteidiger waren weniger auffällig als in vergangenen Spielen, was aber einer Systemumstellung geschuldet war. Defensiv mit einem Lapsus bei einer Kopfballrückgabe, sonst souverän. Ali Can Ilbay Gab sein Startelf-Debüt in dieser Saison, rackerte im rechten Mittelfeld buchstäblich bis zum Umfallen: Ihm musste bei seiner Auswechslung vom Platz geholfen werden, hatte vorher ein riesiges Laufpensum bewältigt.
Erkan Ari Brachte auch mal Emotionen ins Spiel, wenn er sich im defensiven Mittelfeld mit seinen Gegnern anlegte. Lief einige tiefe Bälle des Gegners ab, hatte Pech, dass er nach einem ungenauen Pass von Henrichs und Kontakt an seinem Gegner Gelb-Rot bekam (60.). Gianluca Silberbach Der zweite defensive Mittelfeldspieler mit großem Wirkungskreis. Schoss nach Ilbays Direktablage wuchtig und nur knapp am Tor vorbei (30.), hatte Aktien am 1:0, als er davor mit großem Körpereinsatz den Ball eroberte. Fatih Özbayrak Verzeichnete den ersten Abschluss der Gäste, wurde da noch geblockt (16.). War der ideale Spielpartner für Emre Demircan, beide wechselten immer wieder zwischen außen- und zentraloffensivem Mittelfeld. Dribbelstark und mit Übersicht, auch torgefährlich wie beim Schuss in der 65. Minute, den Sprenger so eben hielt. Und als Kapitän mit viel Ausstrahlung
und auch klaren Ansagen an seine Mitspieler.
Emre Demircan Im Zusammenspiel mit Özbyarak eine Augenweide, ebenso seine Schusstechnik: Setzte einen Freistoß knapp über das Tor (25.), köpfte dann das 1:0 (45.) und schoss das 2:0 aus der Distanz (63.). Takuma Misumi Hatte keine klare Torgelegenheit, sonst hätte er als eiskalter Abschlussspieler vermutlich getroffen. Aber ein ständiger Unruheherd an der Abseitsgrenze mit gutem Anlaufverhalten gegen die letzte Reihe des Gegners. Musste in Unterzahl weichen.
Carlos Penan Kam für Misumi (64.), sollte Aris Fehlen im Mittelfeld mit seiner Körperlichkeit kompensieren. Im eigenen Strafraum etwas wackelig, nach vorne auch nicht so flink, aber wenn die Null stehen bleibt, hat sich der Einsatz im Mittelfeld gelohnt.
Ali Gülcan Hielt für Ilbay die Geschwindigkeit auf außen hoch (77.). Hae Seong Jung Kam für Özbayrak und zu seinem Oberliga-Debüt (80.). Sollte im rechten Mittelfeld verteidigen, aber auch mutig nach vorne gehen. Das deutete er an.
Luca Paura Kam für Henrichs und half in der Schlussphase die Null zu halten (88.).
Noah Jecksties Verstärkte noch die Abwehr und bescherte so Demrican den Sonderapplaus (90.+2).
Martin Hasenpflug Hatte – wie fast immer – 90 Minuten leidenschaftlich am Rand mitgefiebert, der Trainer hatte mit der – auch durch die Ausfälle notwendigen – Umstellung, Demircan und Özbayrak links wirbeln zu lassen und diesmal nicht Eckhardt in Dauersprints nach vorne zu schicken, Erfolg. Setzte alle Feldspieler ein, die da waren, so hatte jeder etwas von der Reise nach Essen.