Engagement auch zwischen Wahlen
Wenn am Sonntagabend die Wahllokale schließen, dann ist für viele Menschen das Engagement nicht vorbei. Wahlhelferinnen zählen bis in die Nacht die Stimmzettel aus. Die Medien berichten und befragen die, die zur Wahl gestanden haben. Reinigungskräfte richten die Schulen wieder her, damit am nächsten Morgen der Unterricht wieder starten kann. Hinter den Kulissen werden die ersten Gespräche geführt: Was bedeutet das Ergebnis? Wer wird mit wem koalieren? Der Wahlkampf ist nur der Auftakt dazu, dass Menschen sich für vier Jahre in den Dienst von uns allen stellen.
In Zeiten des Bundestagswahlkampfs wird politisches Engagement plötzlich sichtbar: Mitglieder von Parteien stellen sich in die Fußgängerzonen, verteilen Handzettel, führen Gespräche, hängen Plakate auf und unterstützen ihre Kandidatinnen. Aber politisches Engagement für unsere Gesellschaft passiert nicht nur im Wahlkampf. Politische Parteien und ihre Mitglieder sind kontinuierlich damit beschäftigt, Themen zu identifizieren, diskutieren und ihre Vorschläge dazu auf verschiedenen Ebenen einzubringen. Politisches Engagement passiert in den Parlamenten zwischen den Wahlen, aber auch im Stadtrat, in Gewerkschaften, in Selbsthilfegruppen, in Pfarrgemeinderäten und Presbyterien, in Vereinen, in der Schulpflegschaft, in der Schülervertretung und an vielen anderen Orten. Es passiert da, wo Menschen ihren Kopf, ihr Herz und ihre Hände für das Wohl vieler einsetzen. Am vergangenen Wochenende wurde das auch auf der Ehrenamtsmeile ansatzweise sichtbar. Denn wer sich einbringt, wo auch immer, zeigt: Mir ist es nicht egal, wie wir zusammenleben. Das ist in letzter Konsequenz auch politisches Handeln.
Ohne die vielen Menschen, die sich für andere einsetzen in unserer Gesellschaft, wären wir ärmer. Danke an alle, die ihre Zeit und ihre Kräfte einbringen! Und danke an alle, die anerkennen, dass es auch für diejenigen, die sich bewusst für ein öffentliches Engagement entscheiden, nicht immer einfach ist, allen Interessen gerecht zu werden.