Druck auf Hösel und Heiligenhaus wächst
In der Gruppe 1 der Fußball-Bezirksliga kann Ratingen 04/19 II recht entspannt zum TuS Gerresheim fahren, dagegen wird es für den SVH Zeit zu punkten. Ähnlich sieht es in Gruppe 3 für die SSVg vor dem Gastspiel in Mettmann aus.
RATINGEN/HÖSEL/HEILIGENHAUS In den Fußball-Bezirksligen-Gruppen 1 und 3 stehen die sechsten Spieltage an. In Gruppe 1 hat sich der Druck so langsam vergrößert beim SV Hösel. Noch hat der BezirksligaHeimkehrer keinen Punkt eingefahren, und das soll am Sonntag im fünften Meisterschaftsspiel endlich nachgeholt werden. Novesia Neuss kommt an den Neuhaus (15.30 Uhr), auch ein Kellerkind, dem noch kein Sieg gelang. Immerhin wurde zuletzt daheim gegen BV Wevelinghoven 2:2 gespielt, das war der erste Punkt überhaupt. Aber dem Sieger dieses Kellerderbys winkt bei günstigem Verlauf der Sprung aus dem Abstiegsbereich.
Die Höseler haben daheim noch ein Testspiel bestritten gegen GSG Duisburg, und Trainer Benny Schröder setzte vor allem die Spieler ein, die sonst oft zuschauen müssen. Es gab ein 3:3, die Tore schossen Benyamin Ziani zum 1:1, Tobias Martinelli zum 2:1 und Max Esken zum 3:3 (65.). Aber den Coach plagen weiter Verletzungssorgen. Denn beim letzten Punktspiel in Wevelinghoven (0:1) zogen sich Finn Schröder und Steven Kansy, beide sind Defensiv-Spezialisten, heftige Blessuren zu, mit ihnen wird am Sonntag nicht gerechnet. „Und Alternativen bieten sich auch nicht an“, sagt Schröder. „Wir müssen mit dem auskommen, was vorhanden ist.“Kevin Peuler, der zweifellos eine Verstärkung wäre, ist beruflich überlastet und spielt in der dritten Mannschaft. „Dennoch“, so Schröder, „es ist unser zweites Heimspiel, und der erste Dreier muss her. Dringend.“
Für Gruppen-Konkurrent Ratingen 04/19 II stellt sich die Ausgangslage deutlich entspannter dar: Das 0:1 vom vergangenen Sonntag daheim gegen den TV Kalkum-Wittlaer war die erste Saison-Niederlage, zuvor hatte das Team von Trainer Peter Köppen mit vier 2:1-Siegen eine blütenweiße Weste gehabt. Daher stehen die Ratinger weiterhin gut da und fahren als Tabellenvierter recht entspannt zum TuS Gerresheim. Der steht mit sechs Punkten aus fünf Spielen aktuell auf Rang zehn, aber Vorsicht ist geboten: Seine beiden Heimspiele gewann der
TuS und schoss dabei jeweils drei Tore (3:1 gegen Lohausen, 3:2 gegen die SG Roki-Gil).
Die SSVg Heiligenhaus ist nach zwei Niederlagen zuletzt in den Tabellenkeller der Bezirksliga, Gruppe 3, gestürzt. Nun geht es zum alten Rivalen ASV Mettmann, der auch noch keine Bäume ausreißen konnte. Sechs Punkte, Platz acht, in der
Nachbarstadt wollte man eigentlich besser starten. Dennoch: Treffen diese beiden Traditionsvereine aufeinander, dann geht es zur Sache. Das war immer so. Zumal beim ASV eine Reihe von Spielern dabei ist, die man bestens kennt. Allen voran Daniel Rehag. Der inzwischen 35 Jahre alte Angreifer war in bisher allen fünf Spielen dabei und schoss zwei Treffer. An einem guten Tag kann die „Diva“, wie er zu Zeiten bei Ratingen 04/19 genannt wurde, jedes Spiel allein entscheiden. Dann sind mit Halil Gündüz und Feyzulla Demirkol zwei Akteure dabei, die zu Landesligazeiten das SSVg-Trikot trugen. Fabian Helmes hat eine Homberger Vergangenheit, und Trainer Daniele Vaveri spielte einst mit 04/19 in der Oberliga.
„Die Mettmanner sind Mitfavorit im Titelkampf“, sagt Monrem Orahhou, der SSVg-Coach, der die ASVTruppe bestens kennt. „Aber in allen Spielen bisher waren wir ebenbürtig oder überlegen. Kaufen können wir uns dafür nichts, wir haben erst zwei Punkte. Das ist die Realität.“
Es geht immerhin in Bestbesetzung in den Mettmanner Sportpark. Ex-Kapitän Thilo van Schwamen hat versichert, mitzuhelfen, wenn er in Ratingen bei seinen Eltern weilt. Er studiert in Freiburg, kommt aber an die Talburgstraße zum Training, wenn es eben möglich ist. In Mettmann ist er jedoch nicht dabei. Wie ernst die Gastgeber dieses Nachbarderby nehmen, zeigt sich auch daran, dass ein Schiedsrichter-Gespann angefordert und auch genehmigt wurde.