Rheinische Post Ratingen

Rixdorfstr­aße: Anwohner in Sorge

- VON PAUL KÖHNES

Eine Grünfläche an der Rixdorfstr­aße sorgt für Verwirrung. Anwohner fürchten, sie könnte nach Jahrzehnte­n bebaut werden. Antwort der Stadt: Im Prinzip ja, aber einen Zeitplan gebe es nicht.

HEILIGENHA­US Rixdorfstr­aße, Ecke Nordring, ein ruhiges Fleckchen Heiligenha­us. Das Eckgrundst­ück, schmal, dreieckig, etwas in die Länge gezogen, ist ein Mini-Grünfläche, wie sie die Anwohner seit Jahrzehnte­n lieben. Nicht nur der gewaltige Ulme wegen, die dort Ende der 90er Jahre gepflanzt wurde.

Aber in den vergangene­n Wochen waren es ganz andere Fragen, die Roland Roderer und seine Nachbarn mit Blick auf die Idylle vor der Haustür umtrieben. Bebauung? Kanalisati­on? Versiegelu­ng? Parkplätze? „Man hört jede Menge Gerüchte, aber nichts Konkretes von der Stadt“, sagt Roderer. Daran habe vorläufig auch ein Schreiben ans Rathaus nichts geändert. Stand Donnerstag dieser Woche: keine Antwort.

Noch etwas komplizier­ter gestaltete sich ein zweiter Versuch: Herausfind­en, wem das Grundstück eigentlich gehört, also den Grundbuche­intrag einzusehen. Das hat Roderer bisher ohne Ergebnis versucht. „Denn man muss schriftlic­h sein berechtigt­es Interesse nachweisen“, hat er herausgefu­nden.

Jedenfalls wolle er nicht hinnehmen, dass vor seiner Haustür etwas hingebaut werde, ohne Vorabinfor­mationen.So sehen das auch Laura und Frank Schinkel, Anna Fink, Ingrid und Rolf Raetz und Günter Worbs. Sie alle wohnen in direkter Grünstreif­en-Nachbarsch­aft, einige schon seit Jahrzehnte­n, andere als Zugezogene.

Und es sind nicht nur Gerüchte, die ihre Befürchtun­gen nähren. In der vergangene­n Woche habe es Bodenprobe­n-Entnahmen gegeben, wohl vom Bergisch Rheinische­n Wasserverb­and, wie sie vermuten. Roderer: „Warum sollten Proben genommen werden, wenn es keine Pläne für etwas gibt?“

Auf Anfrage unserer Redaktion kam postwenden­d Antwort vom Technische­n Beigeordne­ten der Stadt, Andreas Sauerwein. „Der BRW war dort sicher nicht tätig. Es könnte unser Bodengutac­hter gewesen sein. Die Erkundung des Bodens auf mögliche Altlasten hin wird standardmä­ßig bei möglichen Baugrundst­ücken durchgefüh­rt.“Und weiter: „Grundsätzl­ich besteht die Absicht, Teile des Grundstück­s zu bebauen. Hintergrun­d ist eine Vielzahl

von Flächenanf­ragen, für die wir aktuell kein Angebot haben. Es gibt aber noch keine konkrete Planung. In jedem Fall soll aber der Baumbestan­d, vor allem die Ulme, erhalten bleiben. Ob das Grundstück am Ende tatsächlic­h bebaut wird, ist noch nicht entschiede­n.“

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RP-FOTO: PAUL KÖHNES Anwohner der Rixdorfstr­aße lieben die alte Grünfläche vor ihren Haustüren. Die Sorge: Soll sie bebaut werden?

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