Rixdorfstraße: Anwohner in Sorge
Eine Grünfläche an der Rixdorfstraße sorgt für Verwirrung. Anwohner fürchten, sie könnte nach Jahrzehnten bebaut werden. Antwort der Stadt: Im Prinzip ja, aber einen Zeitplan gebe es nicht.
HEILIGENHAUS Rixdorfstraße, Ecke Nordring, ein ruhiges Fleckchen Heiligenhaus. Das Eckgrundstück, schmal, dreieckig, etwas in die Länge gezogen, ist ein Mini-Grünfläche, wie sie die Anwohner seit Jahrzehnten lieben. Nicht nur der gewaltige Ulme wegen, die dort Ende der 90er Jahre gepflanzt wurde.
Aber in den vergangenen Wochen waren es ganz andere Fragen, die Roland Roderer und seine Nachbarn mit Blick auf die Idylle vor der Haustür umtrieben. Bebauung? Kanalisation? Versiegelung? Parkplätze? „Man hört jede Menge Gerüchte, aber nichts Konkretes von der Stadt“, sagt Roderer. Daran habe vorläufig auch ein Schreiben ans Rathaus nichts geändert. Stand Donnerstag dieser Woche: keine Antwort.
Noch etwas komplizierter gestaltete sich ein zweiter Versuch: Herausfinden, wem das Grundstück eigentlich gehört, also den Grundbucheintrag einzusehen. Das hat Roderer bisher ohne Ergebnis versucht. „Denn man muss schriftlich sein berechtigtes Interesse nachweisen“, hat er herausgefunden.
Jedenfalls wolle er nicht hinnehmen, dass vor seiner Haustür etwas hingebaut werde, ohne Vorabinformationen.So sehen das auch Laura und Frank Schinkel, Anna Fink, Ingrid und Rolf Raetz und Günter Worbs. Sie alle wohnen in direkter Grünstreifen-Nachbarschaft, einige schon seit Jahrzehnten, andere als Zugezogene.
Und es sind nicht nur Gerüchte, die ihre Befürchtungen nähren. In der vergangenen Woche habe es Bodenproben-Entnahmen gegeben, wohl vom Bergisch Rheinischen Wasserverband, wie sie vermuten. Roderer: „Warum sollten Proben genommen werden, wenn es keine Pläne für etwas gibt?“
Auf Anfrage unserer Redaktion kam postwendend Antwort vom Technischen Beigeordneten der Stadt, Andreas Sauerwein. „Der BRW war dort sicher nicht tätig. Es könnte unser Bodengutachter gewesen sein. Die Erkundung des Bodens auf mögliche Altlasten hin wird standardmäßig bei möglichen Baugrundstücken durchgeführt.“Und weiter: „Grundsätzlich besteht die Absicht, Teile des Grundstücks zu bebauen. Hintergrund ist eine Vielzahl
von Flächenanfragen, für die wir aktuell kein Angebot haben. Es gibt aber noch keine konkrete Planung. In jedem Fall soll aber der Baumbestand, vor allem die Ulme, erhalten bleiben. Ob das Grundstück am Ende tatsächlich bebaut wird, ist noch nicht entschieden.“