Gegen HIV und Aids: Opernstars zurück auf der Bühne
Zehn Sängerinnen und Sänger freuen sich schon jetzt auf ihren Auftritt bei der Festlichen Operngala. Nach der Corona-Zwangspause singen sie im Opernhaus Düsseldorf für die Deutsche AIDS-Stiftung. Am 16. Oktober 2021 verzichten sie für den guten Zweck auf ihre Gage.
Sie haben die Bühne, das Orchester, das Publikum vermisst. Spontan waren die Opernstars Jeanine de Bique, Maria Mudryak, Kristine Opolais, Ramona Zaharia, Pavel Cernoch, Matteo Lippi, Michele Angelini, Sergey Kaydalov, Riccardo Fassi und Nils Wanderer bereit, für die Deutsche AIDS-Stiftung zu singen. Am 16. Oktober erwartet das Publikum ein Abend mit Werken von unter anderem Bizet, Donizetti, Händel, Mozart, Offenbach, Rossini und Verdi. Die Sängerinnen und Sänger werden von den Düsseldorfer Symphonikern unter der Leitung von Axel Kober begleitet. Den Abend moderiert
Wolfram Kons, die künstlerische Leitung liegt bei Dr. Alard von Rohr. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller übernimmt die Schirmherrschaft über die Festliche Operngala. „Wir sind sehr glücklich, dass wir unser Haus wieder öffnen konnten,“sagt Christoph Meyer, Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein. „Die Festliche Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung haben wir sehr vermisst. Sie gehört seit 12 Jahren in unseren Spielplan. Unser Ensemble und die Mitarbeiter haben große Freude daran, das Publikum mit wundervoller Musik und herausragenden Stimmen zu erfreuen – und engagieren sich gerne für das Thema HIV und Aids.“
Aufklärung und Hilfe Die Deutsche AIDS-Stiftung finanziert mit dem Erlös Hilfs- und Aufklärungsprojekte in Düsseldorf, der Region und in Mosambik. „Über HIV, darüber wie man sich schützen kann und wie Menschen mit HIV und Aids leben, kann man nicht genug wissen,“sagt Kristel Degener, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung. „HIV und Aids sind immer noch nicht heilbar. Deshalb ist Aufklärung und Früherkennung so wichtig. Die Stiftung fördert Projekte, die leichte Zugänge zu HIV-Tests bieten, wie zum Beispiel den Checkpoint der Aidshilfe Düsseldorf.“Mit einem Teil des Erlöses hilft die Deutsche AIDS-Stiftung ihrem Partnerprojekt DREAM in Mosambik bei der Versorgung und Aufklärung in seinen Gesundheitszentren.
Das Engagement vieler ermöglicht die Operngala Die Operngala wird unterstützt durch die Künstlerinnen und Künstler, den Schirmherrn, Sponsoren, dem Team der Deutschen Oper am Rhein und den Kuratorinnen und Kuratoren aus der Düsseldorfer Bürgerschaft.
„Wir danken allen für ihr großartiges Engagement,“so Kristel Degener.
Ermöglicht wird die Operngala ebenfalls durch die Unterstützung der Förderer und Sponsoren SIGNA Real Estate, Grohe AG, Verband der Privaten Krankenversicherung PKV, Deutsche Apotheker- und Ärztebank, L’Oreal Austria Germany und den Medienpartner Rheinische Post.
„Wir beraten vorurteilsfrei zu allen Fragen von HIV, Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten,“sagt Marco Grober vom Checkpoint der Aidshilfe Düsseldorf. Aber zunächst erklärt er Countertenor Nils Wanderer warum der Checkpoint notwendig ist. Viele Menschen trauten sich nicht, mit ihrem Hausarzt oder im Gesundheitsamt über Sexualität und mögliche Infektionen zu sprechen. Vor allem dann, wenn es um Sex zwischen Männern ginge. Zu oft hätten sie Diskriminierung erlebt, wenn sie sich geoutet hätten. Dem Checkpoint vertrauen sie sich an. Hier wird nicht geurteilt sondern beraten. Das wissen die – überwiegend homo- und bisexuellen Männer – aber auch einige Frauen, die den Weg zum Checkpoint finden.
Nils Wanderer hat sich unterdessen das Modul des Checkpoints angesehen. Hier befinden sich alle Materialien für die Beratung, die medizinischen Untersuchungen und die Tests. Angeboten werden HIV-Schnelltests, aber auch Tests auf Syphillis, Hepatitis und andere sexuell übertragbare Krankheiten.
Der Checkpoint hatte auch während der Corona-Pandemie
rasch wieder geöffnet. Alle Ratsuchenden mussten vorab telefonisch einen Termin reservieren. Zwar ist seit August wieder ohne Termin geöffnet. Wer nicht warten will, sollte jedoch vorher anrufen und einen Besuch abstimmen. Beraten und getestet wird Dienstagsabends zwischen 19 Uhr und 21 Uhr in der Johannes-Weyerstraße 1. Anmelden kann man sich unter checkpoint@duesseldorf. aidshilfe.de.
Beratungsgespräche sind in mehreren Sprachen möglich. Die Deutsche AIDS-Stiftung stellt hierfür mit Hilfe des Verbandes der Privaten Krankenversicherung PKV Mittel für Dolmetscherdienste bereit. Zuletzt wurde Spanisch und Türkisch gedolmetscht. „Gerade Menschen aus Kulturen, in denen Sexualität sehr tabuisiert ist, haben starke Hemmungen über sexuelle Infektionen zu sprechen. Da ist es besonders wichtig, die Informationen in der Muttersprache zu vermitteln, um Missverständnisse zu vermeiden,“erklärt Marco Grober. Nils Wanderer verabschiedet sich tief beeindruckt vom Checkpoint. Er weiß nun noch besser, wofür er sich bei seinem Auftritt während der Festlichen Operngala am 16. Oktober engagiert.