Umstrittene Chefsache

sein Vorgehen und betonte, dass er sich mit der Auswahl und Sichtung der Kandidaten sehr viel Mühe gemacht habe. Was in den Vorlagen steht: Die Auswertungen und Einschätzungen des Bürgermeisters mit Blick auf die Kandidaten-Auswahl liegen den Ratsmitgliedern, zugeleitet über die Ratsfraktionen, vor.

Und das sind die potenziellen Kandidaten: Patrick Anders soll als Nachfolger von Rolf Steuwe Erster Beigeordneter werden (die RP berichtete bereits). Anders ist Ratinger CDU-Chef. Auf diese Beigeordneten-Stelle gab es neun Bewerbungen.

Petra Cremer (ohne Parteibuch) soll zur Beigeordneten für Stadtentwicklung und Mobilität gewählt werden. Sie ist zurzeit Leiterin des Amtes für Stadtplanung und genießt einen ausgezeichneten Ruf. Elf Personen hatte sich beworben, eine hat ihre Bewerbung zurückgezogen.

Beigeordneter für Umwelt und Digitalisierung soll Professor Bert Wagener werden, der unter anderem bei der Deutschen Rentenversicherung in führender Position gearbeitet hat. Seine fachlichen Schwerpunkte als Professor der Hochschule für Verwaltung in Hennef/Bad Hersfeld liegt unter anderem in den Bereichen Umwelt, Arbeit und Gesundheit. Wagener ist ursprünglich grüner Kommunalpolitiker aus Castrop-Rauxel. Für diese Beigeordneten-Stelle

Bürgermeister Klaus Pesch ist als akribischer FaktenSammler bekannt. Wenn er etwas unter die Lupe nimmt, dann tut er dies mit unglaublicher Gründlichkeit. Dass er die Auswahl der Beigeordneten-Kandidaten zur Chefsache gemacht hat, ist nichts Verwerfliches, zeigt es doch, dass er großen Wert auf die fachlichen und führungstechnischen Eigenschaften der Bewerber legt.

Unabhängig der juristischen Bewertung seitens der BU ist klar:

Der Bürgermeister hat sich in den Vorlagen eindeutig positioniert, sozusagen persönlich für den jeweiligen Kandidaten ausgesprochen. Kritiker werden sagen: Das ist nicht neutral. Auf der anderen Seite ist es Pesch, der als Chef des Verwaltungsvorstandes auf ein gutes Experten-Team bauen muss.

An der Wahl der drei Beigeordneten wird dieser von der BU thematisierte Konflikt nichts ändern.

norbert.kleeberg@rheinischepost.de