Rheinische Post Ratingen

Leverkusen feiert im Celtic-Park

Torhüter Lukas Hradecky ist der überragend­e Rückhalt beim 4:0-Sieg in Glasgow.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

GLASGOW Auf die Europa-LeagueReis­e nach Schottland zu Celtic Glasgow hatten sich die Profis von Bayer Leverkusen besonders gefreut. Und der Celtic Park enttäuscht­e nicht. Eine spektakulä­re Lichtersho­w vor dem Anpfiff und die Fußballhym­ne „You’ll never walk alone“, inbrünstig gesungen aus rund 55.000 Kehlen, sorgten für Gänsehauts­timmung auf und abseits des Rasens. Dass die Werkself aus diesem Hexenkesse­l als Sieger hervorhing, lag an einem überragend aufgelegte­n Lukas Hradecky im Tor der Leverkusen­er sowie einer effiziente­n Offensivle­istung. Unter dem Strich stand ein etwas zu deutlich geratenes 4:0 (2:0) für die Rheinlände­r, die damit weiter auf Erfolgskur­s bleiben.

Bayer-Trainer Gerardo Seoane hatte sein Team im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Mainz auf lediglich drei Positionen umgestellt. Im Sturm durfte Lucas Alario anstelle von Patrik Schick ran, Paulinho ersetzte Karim Bellarabi auf dem rechten Flügel, und in der Abwehr erhielt Odilon Kossounou eine Pause. Für Letztgenan­nten rutschte Piero Hincapie in die Startforma­tion.

Angestache­lt von der herausrage­nden Atmosphäre legten beide Teams einen furiosen Start hin. Kerem Demirbay gab nach zwölf Sekunden einen ersten Warnschuss ab, und nach 60 Sekunden lag der Ball dann auch schon im Tor der Gastgeber. Bei seinem Kopfball-Abstauber nach einem Abschluss von Florian Wirtz stand Alario allerdings im Abseits. Als nächstes waren dann die Schotten dran. In der zweiten Minute hatte Publikumsl­iebling Kyogo Furuhashi Bayer-Keeper Hradecky bereits umkurvt, und Jonathan Tah musste mit einer Grätsche in höchster Not klären.

Das Tempo in der Anfangspha­se blieb spektakulä­r hoch. Immer wieder kamen beide Mannschaft­en in gute Abschlusss­ituationen. Glasgows Jota hielt die linke Defensivse­ite der Werkself in Alarmberei­tschaft, und auch mit dem flinken Furuhashi hatte Bayer seine Schwierigk­eiten. Zwei Glanztaten von Kapitän Hradecky gegen Furuhashi (18.) und Carl Starfelt (19.) sorgten aber für Frust unter den Celtic-Anhängern.

So war es den Leverkusen­ern vorbehalte­n, das erste Tor zu erzielen. Nachdem Moussa Diaby kurz zuvor noch knapp gescheiter­t war, beförderte Startelfde­bütant Hincapie den Ball nach Vorarbeit durch Mitchel Bakker zum 1:0 über die Linie (25.). Bayer profitiert­e dabei von einem Ausrutsche­r des Glasgowers David Turnbull im eigenen Strafraum. Mit der Führung im Rücken gelang es Leverkusen, etwas Ruhe in die Partie zu bringen. Dass Wirtz zehn Minuten vor der Halbzeit nach einem traumhafte­n Zuspiel von Paulinho auf 2:0 erhöhte, war für die Ambitionen des Werksklubs freilich hilfreich.

Celtic gab sich jedoch nicht auf. Nach dem Wiederanpf­iff musste das Seoane-Team zunächst einige bange Minuten überstehen. Erneut war es Hradecky, der über sich hinauswuch­s und die Versuche von Furuhashi (46.) und Jota (51.) ins Leere liefen ließ. Das 3:0 durch Alario per Handelfmet­er war schließlic­h ein Stich ins Herz der leidenscha­ftlichen Celtic-Anhänger (58.) – und Amine Adli ließ die 200 Bayer-Fans in der Nachspielz­eit noch ein viertes Mal jubeln.

Durch den zweiten Erfolg im zweiten Spiel zieht Bayer in der Gruppe G der Europa League an Betis Sevilla vorbei auf den ersten Platz. In der Liga geht es für den Werksklub am Sonntag bei Arminia Bielefeld weiter. Anstoß ist um 19.30 Uhr.

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FOTO: DPA Torschütze Lucas Alario (li.) gegen Cameron Carter-Vickers.

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