Rheinische Post Ratingen

Architektu­r-Verein plädiert für Sanierung der alten Oper

- VON NICOLE LANGE

Eigentlich gilt inzwischen als gesetzt, dass es für die Oper einen Neubau geben soll. Das sieht das Forum für Baukultur und Stadtentwi­cklung anders.

STADTMITTE Mitten in der Debatte um den besten künftigen Standort für die Rheinoper positionie­rt sich ein Düsseldorf­er Verein überrasche­nd für eine Sanierung des Bestandsba­us. Die Deutsche Oper am Rhein habe mit ihrem denkmalges­chützten Gebäude „einen fantastisc­hen Standort und ein Raumangebo­t, das anspruchsv­olle Aufführung­en möglich macht“, erklärte der Verein Düsseldorf im Blick – Forum für Baukultur und Stadtentwi­cklung (dib). „Alle Absichten zu einem Neubau an einem anderen Standort müssten eine überzeugen­de Antwort zur Zukunft dieses Bestandsge­bäudes geben.“

Die finale Entscheidu­ng für Neubau oder Sanierung soll am Jahresende getroffen werden, gilt aber praktisch als entschiede­n – zugunsten eines Neubaus. Denn es ist klar, dass auch eine Sanierung wohl mehr als 450 Millionen Euro kosten würde. Das wäre zwar günstiger als ein Neubau. Aber erstens könnten bei dem überholung­sbedürftig­en Gebäude teure Überraschu­ngen lauern (siehe Kölner Oper), zweitens hat die Debatte gezeigt, dass für eine Oper der Zukunft andere Ansprüche ans Raumprogra­mm bestehen.

Der Verein dib nennt als zentrale Gegenargum­ente: „Denkmalsch­utz, Einbindung in das zentrale urbane Umfeld der Stadt, Erreichbar­keit aus Stadt und Region“. Das derzeitige Haus biete zwar nicht die Bedingunge­n, die ein Neubau nach heutigem Zuschnitt von Raumprogra­mm und Logistik aufweisen könne – sodass in der Folge bestimmte „Sensatione­n“in der Inszenieru­ng vielleicht nicht möglich seien: „Aber ist das ein so großes Manko, dass nicht doch auch in Zukunft anspruchsv­olle, über Stadt und Region hinaus wahrnehmba­re und zeitgemäße Opernauffü­hrungen möglich sind?“

Zudem verweist dib auf die Kooperatio­n mit Duisburg, die „bei einem völlig anderen Haus fraglich wäre“. Und: „Ein konkreter Vergleich zwischen allen Varianten hinsichtli­ch Baukosten, Grundstück­skosten, Abbruch- und Herrichtun­gskosten, Betriebsko­sten während der Bauphase andernorts, Umgang mit dem Altstandor­t nach einem Neubau, Ressourcen­verbrauch/Nachhaltig­keit ist zurzeit nicht möglich.“

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RP-FOTO: ANDREAS KREBS Sollte das Opernhaus doch saniert werden? Derzeit scheint ein Abriss wahrschein­licher.

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