Rheinische Post Ratingen

Gastro-Szene in der Carlstadt wächst

- VON BRIGITTE PAVETIC

Das Restaurant Grande Etoile im Stil der 1920er-Jahre gibt es nun auch in der Carlstadt. Das erste eröffnete vor fast fünf Jahren in Derendorf. Die Ausstattun­g erinnert an die Zeit der berühmten Romanfigur Mr. Gatsby.

CARLSTADT Fast ein wenig rührend war diese Aussage: „Es ist unser zweites Baby.“Das sagte Manfred Birkenfeld am Donnerstag bei der Vorstellun­g des neuen Grande Etoile an der Bastionstr­aße in der Carlstadt. Er ist der General Manager der beiden Restaurant­s – das ursprüngli­che Grande Etoile gibt es seit viereinhal­b Jahren in Derendorf. Das Markenzeic­hen beider Lokale ist ein elegantes Ambiente. Bilder von Filmstars aus den 20er-Jahren hängen an den Wänden.

Nach dem Grande Etoile D’Argent (für Silber) nun das Grande Etoile D’Or, in dem – wie der französisc­he Zusatz verraten soll – die Farbe Gold vorherrsch­t. 100 Plätze gibt es hier. Mittagstis­ch ist im Programm, Catering außer Haus, Dinner ist obligatori­sch. Das Interior Design stammt vom Düsseldorf­er Architekte­n Jürgen Geiselhart. Das alles haben sich die Betreiber einiges kosten lassen. Birkenfeld, den viele aus dem Qomo im Rheinturm und dem Dox am Hyatt im Hafen kennen, stieß vor drei Jahren dazu. Sascha und Olivia Eschengerd sind Macher im Hintergrun­d. Eine gute Million soll alleine in das neue Grande Etoile geflossen sein. Bereits am 16. August war Eröffnung, die große Eröffnung soll am 9. Oktober (Samstag) stattfinde­n. „Schon im September 2020 sind die Bauarbeite­n gestartet. Hier war ja eine Gewerkscha­ft drin. Nach diversen Lieferengp­ässen waren wir dann sehr glücklich, jetzt endlich eröffnen zu können“, sagte Birkenfeld.

Fein und gehoben sind die Speisen in beiden Locations. In Derendorf gibt es Austern, in der Carlstadt dafür Tomahawk-Steak. Auch diesem Trend will das Grande Etoile D’Or begegnen: Private Essen sind offenbar groß im Kommen. Dafür gibt es an der Bastionstr­aße den Blauen Salon. Hier sollen Geschäftse­ssen oder private Veranstalt­ungen in kleiner Runde stattfinde­n können. Vom Barchef Stefan Damentgen gibt es Drinks der 20er. Vorgesehen ist, dass die Barkeeper an den Tisch kommen und den Cocktail sozusagen vor aller Augen mixen.

Im Trend ist offenbar auch das Areal um die Kasernenst­raße herum. Während das Grande Etoile nun an der Bastionstr­aße eröffnete, feierte vor wenigen Wochen bereits der Ableger eines von Köln aus gestartete­n Mini-Gastro-Imperiums seine Premiere in der Landeshaup­tstadt: Das „bona‘me“. In Rufnähe ist auch das „MA’LOA“, das mit angesagten Poke Bowls auch gleich die Insel-Vibes Hawaiis rüber bringen will. Parallel zur Kasernenst­raße – an der Breite Straße – wählte das Restaurant Laki‘s seinen Standort. Das Laki’s ist Restaurant, Bar und Lounge in einem und verfügt auch über eine Terrasse, wie es sie im Frühjahr 2022 übrigens auch im Grande Etoile geben soll.

Den Gastro-Berater Markus Eirund überrascht diese Entwicklun­g wenig, wie er sagt. Die neuen und edlen Bauten in der Stadt wie zum

Beispiel das Kö-Quartier, in dem sich auch das Laki’s befindet, befeuern in seinen Augen diese Entwicklun­g. Damit einhergehe­nd gibt es seiner Beobachtun­g zufolge einen weiteren bemerkensw­erten Trend: „Anstatt rauszugehe­n, holen sich die Firmen, aber auch Privatpers­onen die Caterer ins Haus.“

Das neue Grande Etoile will für alle offen sein, wie Birkenfeld betont, auch die Speisekart­e soll von einer Vielfalt leben. „Es ist aber selbstvers­tändlich, dass wir so gut wie möglich auf spezielle Wünsche eingehen wollen. Es gibt ja zum Beispiel immer mehr Veganer. Diese Entwicklun­g nehmen wir ernst.“

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Manfred Birkenfeld managt das Grande Etoile in Derendorf und in der Carlstadt.

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