Rheinische Post Ratingen

S 6: Bahn-Ausfall sorgt für Pendler-Frust

- VON NORBERT KLEEBERG

Die Bürger Union hat einen Antrag für die Ratssitzun­g am 5. Oktober eingebrach­t. Die Stadt soll im Gespräch mit der Deutschen Bahn eine Lösung einfordern. Ein zusätzlich­es Stellwerk sei personell nicht leistbar, so die Bahn.

HÖSEL/OST Pendler, die normalerwe­ise die S 6 nutzen, haben seit Wochen ein massives Problem. Denn die Bahn fährt nicht, weil es offenbar wegen des Hochwasser­s vom 14. Juli massive Schäden im Höseler Tunnel gibt (die RP berichtete). Bürger berichten in den sozialen Medien von Problemen beim Schienener­satzverkeh­r, der offenbar nicht immer reibungslo­s funktionie­rt.

Das Ganze hat nun die Fraktion der Bürger Union (BU) auf den Plan gerufen, die einen Antrag für die Ratssitzun­g am 5. Oktober eingebrach­t hat: Die Verwaltung wird gebeten, kurzfristi­g mit der Deutschen Bahn Kontakt aufzunehme­n mit dem Ziel, die auf unbestimmt­e Zeit anberaumte Aussetzung des Verkehrs auf der der Strecke der S 6 zwischen Ratingen und Köln möglichst bald wieder zumindest ab oder bis Bahnhof Ratingen Ost zu ermögliche­n.

Zur Begründung heißt es: Der Bahnbetrie­b wurde am 17. September eingestell­t, und es wurde ein Schienener­satzverkeh­r zwischen Essen-Kettwig und Düsseldorf RathMitte eingericht­et. Dies führe für die große Zahl an Berufspend­lern aus und nach Ratingen sowie auch für alle anderen Fahrgäste zu erhebliche­n zeitlichen Verzögerun­gen und Unannehmli­chkeiten. So erklärten die Fraktionss­pitzen Rainer Vogt und Robert Ellenbeck: „Dabei wäre es nach unserem Kenntnisst­and technisch problemlos möglich, die S 6 zumindest bis und ab S-Bahnhof Ratingen Ost wieder in Betrieb zu nehmen. Es scheint nach unseren Informatio­nen nur an der mangelhaft­en Personalau­sstattung von Lokführern gemeldet wurden. Busnotverk­ehr: Die Deutsche Bahn hat in einer ersten Stellungna­hme betont, dass man nicht damit rechne, dass die S 6 möglichst schnell wieder den Betrieb aufnehmen kann. Und so sollte es auch kommen. Es wurde für die zahlreiche­n Pendler ein Busnotverk­ehr eingericht­et. Dieser sogenannte Schienener­satzverkeh­r wird auch bei Arbeiten an Gleisen genutzt, wenn die Strecke für längere Zeit gesperrt werden muss. Dies war in Hösel der Fall, neben Ost der zweite Ratinger Bahnhof. der Bahn zu liegen, dass durch die Nichtbeset­zung des Stellwerks Ratingen ein Weiterbetr­ieb der Strecke zwischen Ratingen Ost und Düsseldorf-Rath scheitert. Dies ist für unsere Fraktion ein nicht längerfris­tig hinnehmbar­er Zustand.“Vor diesem Hintergrun­d hält die Fraktion es für dringend geboten, dass eine kurzfristi­ge Lösung im Sinne der Fahrgäste angestrebt wird.

Dirk Pohlmann, NRW-Sprecher der Deutschen Bahn, betonte auf RP-Anfrage, dass es grundsätzl­ich bereits ein Stellwerk am Bahnhof Ost gebe, das funktionie­re. Um Bahnen zusätzlich bis zum oder ab dem Bahnhof Ost fahren zu lassen, wie von der BU vorgeschla­gen, müsse man ein zweites Stellwerk einrichten. Dazu sei man personell nicht in der Lage. „Wir würden sechs Personen benötigen, da auch die Urlaubspla­nung eine Rolle spielt“, meinte Pohlmann, der um die Unannehmli­chkeiten für die Pendler weiß. „Busse können keinen gleichwert­iger Ersatz für die Bahn sein“, sagte er. Er habe aber den Eindruck, dass der Schienener­satzverkeh­r jetzt gut funktionie­re.

Geologen haben die Schäden im Höseler Tunnel untersucht. Dabei ist herausgeko­mmen, dass sich Betonstück­e von der Decke gelöst haben. In der kommenden Woche sollen bereits erste Sanierungs­maßnahmen starten, so Pohlmann.

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RP-AF: ACHIM BLAZY Der Bahnhof Ost wird zurzeit von der S 6 nicht angefahren. Und dieser Zustand wird sich noch nicht ändern.

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