Bürgerwald-Projekt hilft beim Klimaschutz
Der Bürgerwald bekommt verstärkt Fans und Helfer: Rotary und Rotaract unterstützen einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit in Heiligenhaus.
HEILIGENHAUS Mit dem inzwischen bekannten Slogan „Heiligenhaus – waldverliebt“lässt sich gut werben. Zumal hinter der Botschaft Inhalte stecken. Die Stadt hat im Jahr 2020 mit großer Ratsmehrheit eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen. Auf etwa 78.000 Quadratmetern (eine Fläche, so groß wie fast acht normale Fußballplätze) wird ein neuer Wald entstehen. Gut ein Viertel davon ist bereits gepflanzt.
Die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernahm Bürgermeister Michael Beck. Das Pflanzprojekt wird unter der fachkundigen und engagierten Führung des Stadtförsters Hannes Johannsen mit viel Elan umgesetzt. Der neu entstehende Bürgerwald ist in seiner Art einzigartig. Es handelt sich nicht um eine Wiederaufforstung sondern um einen neu entstehenden Wald auf einer bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche.
Im Gegensatz zu kommerziell genutzten Wäldern, die durch Monokulturen Schädlinge anziehen, wird hier bereits in der Pflanzperiode auf eine hohe Artenvielfalt Wert gelegt. Dies steigert den Erholungswert und sorgt durch gezielte Artenauswahl für eine höhere Resistenz gegenüber den Folgen des Klimawandels.
Weitere Pluspunkte: Anbindung an Neanderlandsteig und Panoramaradweg Niederbergbahn sowie das Vorhandensein von Parkplätzen machen den neuen Wald für Erholungssuchende aus dem näheren Einzugsgebiet gut erreichbar.
Dieses Projekt möchten der örtliche Rotaract Club und der Rotary Club nach eigener Mitteilung unterstützen. „Vor allem die hohe Nachhaltigkeit und der regionale Bezug mit Mehrwert für die nächsten Generationen haben uns an diesem Projekt fasziniert.“fasst Stefanie Hüsgen, die Präsidentin des Rotaract Clubs, die Motive zum Start des Projekts in einer Mitteilung zusammen. „Außerdem können wir im Rahmen eines sogenannten Hands On-Projekts zusammen mit unseren Familien selbst tätig werden und einen Teil der Bäume selbst pflanzen. Wir danken in diesem Zusammenhang dem Stadtförster Hannes Johannsen,
der uns mit offenen Armen empfing und der nahezu jedem Menschen in Heiligenhaus von Kindesbeinen an die Bedeutung von Wald und Natur nahebringt“, ergänzt Jörg Tillmanns, Präsident des Rotary Clubs.
So haben sich beide Clubs in partnerschaftlicher Zusammenarbeit dazu entschlossen, mindestens 3000 Euro für die Aufforstung von weiteren rund 2500 Quadratmetern neuem Wald zu spenden und die Patenschaft
für die weitere Betreuung der Setzlinge in den nächsten zwei bis drei Jahren zu übernehmen.
In die Pflanzaktionen werden Heiligenhauser Schulklassen eingebunden um Kindern und Heranwachsenden mit Spaß Wissen über die Natur und den Wald zu vermitteln. Das vielfältige Angebot haben Förster Johannsen und sein Team im Umweltbildungszentrum Heiligenhaus zusammengetragen. Unter dem Link www.ubz-heiligenhaus.de können Interessierte viel über dessen Projekte und deren Hintergründe erfahren.
So kann man hier nachlesen, dass im Rahmen der aktuellen Pflanzaktionen neben klassischen Baumarten auch eher unbekannte Arten, wie die Elsbeere und der Speierling, bewusst kultiviert werden. Dies bringt Vielfalt in den neu entstehenden Bürgerwald und macht ihn zum Lebensraum für Mensch und Tier.
Kern und Auftakt des Hands-onProjekts ist die gemeinsame Pflanzaktion am Samstag, 13. November. Ab 15 Uhr werden sich die teilnehmenden Mitglieder beider Clubs hier betätigen.
Weitere Interessenten sind gern gesehen.