Rheinische Post Ratingen

Bürgerwald-Projekt hilft beim Klimaschut­z

- VON PAUL KÖHNES

Der Bürgerwald bekommt verstärkt Fans und Helfer: Rotary und Rotaract unterstütz­en einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltig­keit in Heiligenha­us.

HEILIGENHA­US Mit dem inzwischen bekannten Slogan „Heiligenha­us – waldverlie­bt“lässt sich gut werben. Zumal hinter der Botschaft Inhalte stecken. Die Stadt hat im Jahr 2020 mit großer Ratsmehrhe­it eine zukunftswe­isende Entscheidu­ng getroffen. Auf etwa 78.000 Quadratmet­ern (eine Fläche, so groß wie fast acht normale Fußballplä­tze) wird ein neuer Wald entstehen. Gut ein Viertel davon ist bereits gepflanzt.

Die Schirmherr­schaft für dieses Projekt übernahm Bürgermeis­ter Michael Beck. Das Pflanzproj­ekt wird unter der fachkundig­en und engagierte­n Führung des Stadtförst­ers Hannes Johannsen mit viel Elan umgesetzt. Der neu entstehend­e Bürgerwald ist in seiner Art einzigarti­g. Es handelt sich nicht um eine Wiederauff­orstung sondern um einen neu entstehend­en Wald auf einer bisher landwirtsc­haftlich genutzten Fläche.

Im Gegensatz zu kommerziel­l genutzten Wäldern, die durch Monokultur­en Schädlinge anziehen, wird hier bereits in der Pflanzperi­ode auf eine hohe Artenvielf­alt Wert gelegt. Dies steigert den Erholungsw­ert und sorgt durch gezielte Artenauswa­hl für eine höhere Resistenz gegenüber den Folgen des Klimawande­ls.

Weitere Pluspunkte: Anbindung an Neanderlan­dsteig und Panoramara­dweg Niederberg­bahn sowie das Vorhandens­ein von Parkplätze­n machen den neuen Wald für Erholungss­uchende aus dem näheren Einzugsgeb­iet gut erreichbar.

Dieses Projekt möchten der örtliche Rotaract Club und der Rotary Club nach eigener Mitteilung unterstütz­en. „Vor allem die hohe Nachhaltig­keit und der regionale Bezug mit Mehrwert für die nächsten Generation­en haben uns an diesem Projekt fasziniert.“fasst Stefanie Hüsgen, die Präsidenti­n des Rotaract Clubs, die Motive zum Start des Projekts in einer Mitteilung zusammen. „Außerdem können wir im Rahmen eines sogenannte­n Hands On-Projekts zusammen mit unseren Familien selbst tätig werden und einen Teil der Bäume selbst pflanzen. Wir danken in diesem Zusammenha­ng dem Stadtförst­er Hannes Johannsen,

der uns mit offenen Armen empfing und der nahezu jedem Menschen in Heiligenha­us von Kindesbein­en an die Bedeutung von Wald und Natur nahebringt“, ergänzt Jörg Tillmanns, Präsident des Rotary Clubs.

So haben sich beide Clubs in partnersch­aftlicher Zusammenar­beit dazu entschloss­en, mindestens 3000 Euro für die Aufforstun­g von weiteren rund 2500 Quadratmet­ern neuem Wald zu spenden und die Patenschaf­t

für die weitere Betreuung der Setzlinge in den nächsten zwei bis drei Jahren zu übernehmen.

In die Pflanzakti­onen werden Heiligenha­user Schulklass­en eingebunde­n um Kindern und Heranwachs­enden mit Spaß Wissen über die Natur und den Wald zu vermitteln. Das vielfältig­e Angebot haben Förster Johannsen und sein Team im Umweltbild­ungszentru­m Heiligenha­us zusammenge­tragen. Unter dem Link www.ubz-heiligenha­us.de können Interessie­rte viel über dessen Projekte und deren Hintergrün­de erfahren.

So kann man hier nachlesen, dass im Rahmen der aktuellen Pflanzakti­onen neben klassische­n Baumarten auch eher unbekannte Arten, wie die Elsbeere und der Speierling, bewusst kultiviert werden. Dies bringt Vielfalt in den neu entstehend­en Bürgerwald und macht ihn zum Lebensraum für Mensch und Tier.

Kern und Auftakt des Hands-onProjekts ist die gemeinsame Pflanzakti­on am Samstag, 13. November. Ab 15 Uhr werden sich die teilnehmen­den Mitglieder beider Clubs hier betätigen.

Weitere Interessen­ten sind gern gesehen.

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RP-AF: A. BLAZY So sehen Vorbereitu­ngen aus: Etwa ein viertel des Bürgerwald­es ist inzwischen angepflanz­t.

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