Kein Ende in Sicht
Ist tatsächlich ein Ende der Preisspirale bei Wohnimmobilien in Sicht? Die Analysten der Deutschen Bank sagen dies ab 2024 voraus. Keinen Crash, aber eine Delle mit sinkenden Preisen. Die Gründe sehen sie in nachlassender Angebotsknappheit durch Neubau sowie deutlich geringerer Zuwanderung während der Pandemie. Zudem rechnen sie durch die weltweite Inflation mit einem Ende der Nullzinspolitik und steigenden Zinsen. Kredite würden teurer und eine Verkaufswelle auslösen. Ein Szenario, das wir so für die Region Düsseldorf nicht erwarten! Die EZB macht derzeit keine Anstalten, die Leitzinsen zu erhöhen, und das Interesse an unserer wirtschaftlichen Boom-Region ist nach wie vor groß. Die Zahl der ausländischen Fachkräfte und der Single-Haushalte wächst und darüber hinaus steigt die Lebenserwartung weiter an. Der Neubau von Wohnraum deckt den Bedarf bei weitem nicht. Vor allem für Familien mit Durchschnittsverdienst ist das Angebot begrenzt. Für die neue Bundesregierung gibt es also viel zu tun. Wir brauchen Ideen und Konzepte für bezahlbaren Wohnraum, die Aktivierung von Bauland, die Nachverdichtung und ja, auch Neuausweisungen. Alles schneller und digitaler. Städte und Umland müssen eng zusammenarbeiten und auch mit einem attraktiven ÖPNV über Stadtgrenzen hinweg nachhaltige Mobilität möglich machen. Projektentwickler könnten mehr serielles oder modulares Bauen in Betracht ziehen, das geht schneller und ist günstiger. In Zeiten steigender Baustoffpreise umso wichtiger, sonst schießen die Baukosten noch mehr in die Höhe.
Thomas Schüttken Der Autor ist Geschäftsführer der Böcker-Wohnimmobilien GmbH.