Die LDP dominiert das Land seit Jahrzehnten
Partei Die konservative LDP gilt als Architektin eines bis 1990 über Jahrzehnte anhaltenden Wachstumswunders, ist in Wirtschaft, Forschung, Medien und selbst Zivilgesellschaft so gut vernetzt wie keine andere Organisation.
Person Fumio Kishida stammt wie viele Volksvertreter in Japan aus einer Politikerdynastie. Von 2012 bis 2017 diente er als Außenminister unter dem nationalistischen Shinzo
Abe, der bis vor einem guten Jahr regierte, ehe er unpopulär und offiziell aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Der 64-jährige Kishida wäre schon damals gerne Abes Nachfolger geworden, verlor aber den parteiinternen Entscheid gegen Abes vorigen Chefsekretär Yoshihide Suga.
Programm Zunächst galt Kishida als relativ liberal. Auf der Suche nach innerparteilicher Unterstützung jenseits des eigenen Lagers hat er zuletzt höhere Verteidigungsausgaben und eine harte Linie gegenüber China gefordert. Pandemiepolitisch schlägt er populäre Töne an: Nach langem Chaos will Kishida nun eine zentrale Behörde schaffen, die das Pandemiegeschehen kontrolliert. weitere Sache an, die man neu erlernen muss, wenn eine Katastrophe unsere moderne Infrastruktur auslöscht und uns zurück in die Wildnis zwingt. Man stelle sich nur mal vor, dass im Urlaub plötzlich der Handy-Akku leer ist und Google Maps nicht mehr zur Verfügung steht: Wildnis! Was, wenn beim Kochen plötzlich das Internet abschmiert und man keinen Zugriff mehr auf Tausende Rezepte und Kochvideos hat? Wildnis!
Die Befürworter selbst fahrender Autos schwärmen oft von gesteigerter Produktivität und betonen, dass wir unsere bisher verschwendeten Fahrten damit verbringen könnten, EMails zu schreiben oder PerformanceBerichte zu erstellen. Aber auch diese Fähigkeiten werden bald an KI-Systeme ausgelagert, die immer besser in den Aufgaben werden, von denen wir lange glaubten, dass sie nur uns gehören. Vielleicht haben wir eines Tages, wenn wir vom Autofahren und von sinnloser Arbeit befreit sind, Zeit für die Hobbys, für die sonst nie Zeit ist. Andererseits: Wer braucht schon eine neue Sprache zu lernen, wenn es Online-Übersetzer gibt? Irre, wie schnell wir uns an neue Formen der Automatisierung anpassen, sie einfach übernehmen und bestimmte Fähigkeiten aufgeben. Definiert sich Menschlichkeit also nur an dem, was übrig bleibt, nachdem alles andere digitalisiert und auf Technik ausgelagert wurde?
Unsere Autorin ist Start-up-Gründerin und Sprecherin der Initiative NRWAlley. Sie wechselt sich hier mit Blogger Richard Gutjahr ab.