„Eislaufen – das macht einfach Spaß“
Es kann wieder los gehen: Der Tag der offenen Tür in der Eissporthalle Am Sandbach brachte viele Gäste auf die Heimat-Spielfläche der Ice Aliens. Einblicke gab es aber auch in das wahre Technik-Arsenal dahinter.
RATINGEN Lichteffekte strahlen durch die Halle und die Musik ist auch aufgedreht: Am Samstag war wieder Zeit für ein paar Runden auf scharfen Kufen und kaltem Eis – es war Tag der offenen Tür in der Eissporthalle Am Sandbach.
Und damit auch Zeit für kunstvolle Pirouetten, imposante Bremsmanöver oder auch mindestens genau so eindrucksvolle Landungen auf dem Allerwertesten. Bereits seit dem zweiten September-Wochenende hat die Halle ihre Türen wieder regelmäßig geöffnet, der Tag der offenen Tür bleibt allerdings ein Traditionstermin hier in der Heimat der Ice Aliens.
Und das aus gleich mehreren Gründen: Denn neben dem freien Eintritt gab es beispielsweise auch die Möglichkeit, sich einmal die Technik anzuschauen, die in der Halle steckt – oder eben daneben. Im östlichen Teil befindet sich nämlich der Technik-Raum, in dem ein wichtiger Teil der Gerätschaften steht, ohne die es in der Halle wohl nur nass wäre. Einblicke in die Funktionsweise der Kälteanlage gab Eismeister Waldemar Minich. Dafür musste er allerdings erst einmal den geräuschvollen Teil der ausschalten, denn im vollen Betrieb der Anlage ist es hier ziemlich laut. Das Herunterschalten funktioniert hier über eine digitale Anzeige. Im großen Kessel befindet sich hier Ammoniak, der als Kältemittel fungiert. Unter der Eisbahn selbst ist dabei eine Kühlschlange verbaut, also Rohre, die die Fläche von unten kühlen. „Das ist“, erklärt Minich, „wie bei einem Kühlschrank.“ie Gerätschaften hier müssen übrigens selbst wieder gekühlt werden, deswegen steht ein Kühlturm über der Technik. „Mir macht meine Arbeit Spaß, man hat viel mit netten Menschen zu tun“, sagt Minich. Nicht zuletzt die Technik mache dem gelernten KFZ-Mechaniker Spaß. Er findet: „Wer handwerklich begabt ist, der kann sich auch in die Technik einarbeiten.“Er und seine Kollegen sorgen dann dafür, dass die Temperatur der 30 mal 60 Meter großen Eisfläche bei etwa fünf Grad liegt. Fertig ist das Team dann allerdings nicht, denn regelmäßig kommt das Gerät zum Einsatz, das jeder, der schon einmal auf einer künstlichen Eisfläche stand, kennt: Die Eisbearbeitungsmaschine. Die kommt, je nachdem ob gerade Laufzeiten sind oder Training, alle ein bis zwei Stunden zum Einsatz: „Auf einer Länge von zwei Metern hobelt sie die oberste Eisschicht ab und sprüht anschließend wieder Wasser darauf. Das muss heiß sein, damit es besser schmilzt“, erklärt der Eismeister. Er weiß, dass die Halle bei den Fans beliebt ist und erinnert an ihren Bau im März 1981. „Damals war das die modernste Halle Europas.“In der Saison 1992/93 wurde die Sitzkapazität der Halle ausgebaut, so dass nun 3.800 Zuschauer Platz finden. 1998 wurde auf die Technik auf die umweltfreundlichere Ammoniak-Variante umgerüstet. „Für angenehmes Klima sorgt die integrierte Wärmerückgewinnung,
welche überschüssige Wärme der Kälteanlage nutzt, um die Fußbodenheizung im Tribünenbereich und die Lüftungsanlage mit Energie zu versorgen. Gleichzeitig wird in den Wintermonaten gewährleistet“, heißt es dazu noch von den Betreibern.
Für die Eisläufer ist dagegen nur eines wichtig, wie einer der jüngsten von ihnen am Samstag strahlend erklärte: „Eislaufen macht einfach richtig Spaß!“