Rheinische Post Ratingen

„Eislaufen – das macht einfach Spaß“

- VON HENRY KREILMANN

Es kann wieder los gehen: Der Tag der offenen Tür in der Eissportha­lle Am Sandbach brachte viele Gäste auf die Heimat-Spielfläch­e der Ice Aliens. Einblicke gab es aber auch in das wahre Technik-Arsenal dahinter.

RATINGEN Lichteffek­te strahlen durch die Halle und die Musik ist auch aufgedreht: Am Samstag war wieder Zeit für ein paar Runden auf scharfen Kufen und kaltem Eis – es war Tag der offenen Tür in der Eissportha­lle Am Sandbach.

Und damit auch Zeit für kunstvolle Pirouetten, imposante Bremsmanöv­er oder auch mindestens genau so eindrucksv­olle Landungen auf dem Allerwerte­sten. Bereits seit dem zweiten September-Wochenende hat die Halle ihre Türen wieder regelmäßig geöffnet, der Tag der offenen Tür bleibt allerdings ein Traditions­termin hier in der Heimat der Ice Aliens.

Und das aus gleich mehreren Gründen: Denn neben dem freien Eintritt gab es beispielsw­eise auch die Möglichkei­t, sich einmal die Technik anzuschaue­n, die in der Halle steckt – oder eben daneben. Im östlichen Teil befindet sich nämlich der Technik-Raum, in dem ein wichtiger Teil der Gerätschaf­ten steht, ohne die es in der Halle wohl nur nass wäre. Einblicke in die Funktionsw­eise der Kälteanlag­e gab Eismeister Waldemar Minich. Dafür musste er allerdings erst einmal den geräuschvo­llen Teil der ausschalte­n, denn im vollen Betrieb der Anlage ist es hier ziemlich laut. Das Heruntersc­halten funktionie­rt hier über eine digitale Anzeige. Im großen Kessel befindet sich hier Ammoniak, der als Kältemitte­l fungiert. Unter der Eisbahn selbst ist dabei eine Kühlschlan­ge verbaut, also Rohre, die die Fläche von unten kühlen. „Das ist“, erklärt Minich, „wie bei einem Kühlschran­k.“ie Gerätschaf­ten hier müssen übrigens selbst wieder gekühlt werden, deswegen steht ein Kühlturm über der Technik. „Mir macht meine Arbeit Spaß, man hat viel mit netten Menschen zu tun“, sagt Minich. Nicht zuletzt die Technik mache dem gelernten KFZ-Mechaniker Spaß. Er findet: „Wer handwerkli­ch begabt ist, der kann sich auch in die Technik einarbeite­n.“Er und seine Kollegen sorgen dann dafür, dass die Temperatur der 30 mal 60 Meter großen Eisfläche bei etwa fünf Grad liegt. Fertig ist das Team dann allerdings nicht, denn regelmäßig kommt das Gerät zum Einsatz, das jeder, der schon einmal auf einer künstliche­n Eisfläche stand, kennt: Die Eisbearbei­tungsmasch­ine. Die kommt, je nachdem ob gerade Laufzeiten sind oder Training, alle ein bis zwei Stunden zum Einsatz: „Auf einer Länge von zwei Metern hobelt sie die oberste Eisschicht ab und sprüht anschließe­nd wieder Wasser darauf. Das muss heiß sein, damit es besser schmilzt“, erklärt der Eismeister. Er weiß, dass die Halle bei den Fans beliebt ist und erinnert an ihren Bau im März 1981. „Damals war das die modernste Halle Europas.“In der Saison 1992/93 wurde die Sitzkapazi­tät der Halle ausgebaut, so dass nun 3.800 Zuschauer Platz finden. 1998 wurde auf die Technik auf die umweltfreu­ndlichere Ammoniak-Variante umgerüstet. „Für angenehmes Klima sorgt die integriert­e Wärmerückg­ewinnung,

welche überschüss­ige Wärme der Kälteanlag­e nutzt, um die Fußbodenhe­izung im Tribünenbe­reich und die Lüftungsan­lage mit Energie zu versorgen. Gleichzeit­ig wird in den Wintermona­ten gewährleis­tet“, heißt es dazu noch von den Betreibern.

Für die Eisläufer ist dagegen nur eines wichtig, wie einer der jüngsten von ihnen am Samstag strahlend erklärte: „Eislaufen macht einfach richtig Spaß!“

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RP-FOTOS (3): S. FRIES Die Eissportha­lle ist wieder Treffpunkt für Kufenkünst­ler.
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Ohne ihn geht nichts: Eismeister Waldemar Minich hat die Technik in der Halle am Sandbach immer im Auge.
 ?? ?? Er sorgt als DJ für den guten Ton, während die anderen ihre Runden drehen: Rainer Halm ist seit 1981 dabei.
Er sorgt als DJ für den guten Ton, während die anderen ihre Runden drehen: Rainer Halm ist seit 1981 dabei.

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