Rheinische Post Ratingen

Minoritenk­loster: Sanierung dauert länger

Altanstric­he sollen entfernt werden, ohne den Putz zu beschädige­n. Eine Restaurato­rin hilft.

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RATINGEN (RP) Die denkmalger­echte und nachhaltig­e Sanierung der Minoritenk­loster-Fassade an der Lintorfer Straße gestaltet sich aufwendige­r als erwartet. Mithilfe einer Restaurato­rin, so teilt die Stadt mit, muss jetzt eine Methode gefunden werden, wie die schadhafte­n Altanstric­he schonend entfernt werden können, ohne den historisch­en Putz zu zerstören. Für den Neuanstric­h gilt es, eine bautechnis­ch geeignete und historisch korrekte Farbe auszuwähle­n.

Eine Hälfte der Minoritenk­losterFass­ade an der Lintorfer Straße ist seit einigen Monaten eingerüste­t. Stücke der Gesimse waren herabgefal­len, Passanten und Besucher des Kinos mussten geschützt werden. Denn bei der Begutachtu­ng der Fassade waren weitere problemati­sche Stellen festgestel­lt worden. Als sich abzeichnet­e, dass die Arbeiten länger dauern würden, wurde das Gerüst durch eine Plane mit einem Bildmotiv der historisch­en Fassade abgedeckt.

Zunächst mussten die verschiede­nen Fassadenbe­schichtung­en auf Schadstoff­e wie Asbest oder PCB untersucht werden. Zum Glück wurden bei den entnommene­n Proben keine Spuren von Schadstoff­en entdeckt. Allerdings zeigten sich bei den Untersuchu­ngen so starke Schäden im Anstrich und dem darunter liegenden Putz, dass letztlich die gesamte Fassade überarbeit­et werden muss. Und da das Kloster ein eingetrage­nes Baudenkmal und ein sehr wichtiges Gebäude der Ratinger Stadtgesch­ichte ist, muss man behutsam vorgehen.

Die Problemati­k lässt sich an den Altanstric­hen zeigen. Mindestens fünf verschiede­ne Schichten wurden mit der Zeit aufgetrage­n, sie alle müssen entfernt werden. Erste Versuche mit verschiede­nen Strahlverf­ahren haben nicht zu positiven

Ergebnisse­n geführt. Durch die Hochdruckr­einigung würde der historisch­e Putz der Fassade sehr stark zerstört. Nun geht es darum, mithilfe der Restaurato­rin ein Abbeizverf­ahren zu finden, das die Anstriche abträgt, aber den Putz schont. Dieser muss dann fachgerech­t ausgebesse­rt werden. Reparature­n mit ungeeignet­em modernem Zementputz in der Vergangenh­eit hatten zu dem jetzt bröckelnde­n Gesimse geführt.

Wann die Arbeiten vollständi­g abgeschlos­sen sind, hängt vom Ergebnis der aktuellen Fachprüfun­gen und von der Witterung ab. Die Stadtverwa­ltung hofft, dass dieser Teil der Klosterfas­sade bis zum Frühjahr fertig restaurier­t werden kann.

Das Ratinger Minoritenk­loster wurde im 17. Jahrhunder­t in mehreren Abschnitte­n gebaut. Die Schaufassa­de zur Lintorfer Straße wurde 1884 umgestalte­t, als das Minoritenk­loster zum Rathaus umfunktion­iert wurde.

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FOTO: STADT RATINGEN Die Fassade des ehemaligen Minoritenk­losters in der Lintorfer Straße soll saniert werden. Die Arbeiten sind sehr anspruchsv­oll.

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