Rheinische Post Ratingen

Aufgaben für den Herbst

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Die Bundestags­wahl liegt hinter uns. Die politische­n Veränderun­gen im Kreis Mettmann halten sich in Grenzen. Ein Novum ist, dass mit Dr. Ophelia Nick erstmals eine Grüne den Nordkreis im Bundestag vertreten wird. Auch im Südkreis gibt es nicht viel Neues: Nachdem Michaela Noll nicht mehr angetreten war, holte Dr. Klaus Wiener das Direktmand­at für die CDU.

Egal in welcher Konstellat­ion nun eine neue Bundesregi­erung zustande kommt: Sie hat einen Berg von Aufgaben zu bewältigen. Vom Klimaschut­z über Konzepte, dem demografis­chen Wandel und damit dem Abschmelze­n der Renten zu begegnen, bis zur Digitalisi­erung. Letztere bietet ungeahnte Chancen – wenn sie nicht vom häufig überzogene­n Datenschut­z ausgebrems­t wird.

Aber auch weit weg von diesen Herausford­erungen gibt es auf lokaler Ebene Themen, die zu lösen sind. Denn die Pandemie ist noch nicht vorbei – und der Winter steht vor der Tür. Da kämpfen Eltern darum, dass in der Schule Luftfilter eingebaut werden, damit die Schüler*innen nicht mit Winterjack­e und Decke bei offenem Fenster im Klassenrau­m sitzen müssen.

Zwar stellt das Land NRW 90 Millionen Euro zur Verfügung – das scheint aber nicht annähernd zu reichen. Abgesehen davon, dass es schon schwierig genug sein dürfte, überhaupt Handwerker zu bekommen, werden Luftfilter nach den Vorgaben der Förderrich­tlinie abgelehnt, wenn Fenster zum Querlüften vorhanden sind. Heißt: Luftfilter nur dann, wenn sich Fenster gar nicht öffnen oder höchstens ein wenig kippen lassen. In Duisburg führt das in einer Grundschul­e dazu, dass der dortige Fördervere­in sich bereit erklärt, die Hälfte der Anschaffun­gskosten für Luftfilter­geräte zu übernehmen. Dann bleiben aber pro Kind immer noch gut fünfzig Euro übrig, die von den Eltern zu tragen wären. Nun hofft die Schulpfleg­schaft, dass sich alle Eltern zur Kostenüber­nahme bereit erklären. Auch für die jährlichen Wartungsko­sten von 200 bis 400 Euro pro Gerät ist noch zu klären, wer diese Kosten übernehmen kann. Es gibt also weiterhin viele Herausford­erungen – egal ob auf Bundeseben­e oder regional vor Ort.

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