Rheinische Post Ratingen

Maskengegn­er spuckt Rheinbahn-Busfahreri­n an

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VENNHAUSEN (csr/june) Die Fahrerin eines Busses der Linie 730 (Richtung Stockum Freiligrat­hplatz) ist in Vennhausen von einem Fahrgast attackiert worden. Sie hatte ihn an der Bushaltest­elle „Siedlung Freiheit“auf die fehlende Maske hingewiese­n und wollte seinen Fahrschein sehen. Die Polizei sucht Zeugen.

Laut Polizei stieg der Tatverdäch­tige am Freitag gegen 21.40 Uhr an der Haltestell­e in den Bus und trug keine Maske. Daraufhin sprach die Busfahreri­n den Unbekannte­n auf seine fehlende Maske an und fragte nach einem Fahrauswei­s. Sofort reagierte der Mann lautstark und aggressiv in einer ihr unverständ­lichen Sprache.

Dann spuckte der Täter der Fahrerin ins Gesicht, indem er sich um die angebracht­e Kunststoff­scheibe lehnte. Zudem versuchte er die Frau zu schlagen, was ihm aber aufgrund der Schutzsche­ibe nicht gelang. Als die Busfahreri­n die Kabinentür öffnete, flüchtete der Täter in unbekannte Richtung.

Laut Beschreibu­ng der Busfahreri­n hat der Täter eine normale Statur

und ist ungefähr 170 bis 180 cm groß. Er ist zwischen 30 und 40 Jahre alt und war dunkel bekleidet. Zeugen des Vorfalls melden sich bitte bei der Polizei unter der Rufnummer 0211-8700.

Thomas Kötter, Unternehme­nssprecher der Rheinbahn, begrüßt den Fahndungsa­ufruf der Polizei. Zugleich setzt das Verkehrsun­ternehmen eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise zur Ergreifung des Täters aus.

In diesem Rahmen verurteilt Kötter den Angriff aufs Schärfste. Zudem

lobt er das Verhalten der Fahrerin, die „sehr besonnen reagiert“habe. 99 Prozent der Fahrgäste hielten sich zudem vorbildlic­h an die geltende Masken-Pflicht. Diese und die Plexiglass­cheiben um den Fahrerplat­z, die je 1000 Euro kosten, sollen die Nutzung der Busse für Gäste wie Personal sicher machen. Außerdem gibt das Unternehme­n an, dass einmal im Jahr Deeskalati­on und der Umgang mit schwierige­n Situatione­n in Rollenspie­len geübt werden.

Dennoch kommt es immer mal wieder zu solchen Angriffen. Im November

2020 kam es zu einer ähnlichen Spuckattac­ke in Neuss. Damals hat der Täter den Busfahrer mit den Worten „Hier hast du Corona“in Auge und Mund gespuckt. Der Fahrer musste in Quarantäne und auf Krankheite­n getestet werden. Michael Pink, Betriebsra­tschef der Rheinbahn, sagte nach dem Vorfall in Neuss gegenüber unserer Zeitung: Wenn sich jemand um die Scheibe herumlehne und spucke, „kann man der Situation nicht Herr werden. Die Scheiben bieten schon die bestmöglic­he Sicherheit“.

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