Rheinische Post Ratingen

Künstlerin wünscht „Coole Nacht“

- VON NICOLE ESCH

Die Zimmer im Hotel Stage 47 sind Berühmthei­ten gewidmet - eine Hommage, die nun auch der Fotokünstl­erin Katharina Sieverding zuteil wird.

STADTMITTE Gespannt und auch mit einem leichten Schmunzeln hört sich Künstlerin Katharina Sieverding an, wen ein Gast auf dem großen Foto an der Wand in der „Lounge Sieverding“im Hotel Stage 47 zu erkennen glaubt. Wer wirklich zu sehen ist, behält sie erst mal für sich, denn es macht ihr sichtlich Spaß, die Besucher rätseln zu hören.

Das Hotel Stage 47 an der GrafAdolf-Straße, gleich über dem Savoy, ist bekannt dafür, dass es immer wieder Berühmthei­ten wie Otto Sander, Jane Birkin oder auch Heike Makatsch beherbergt. Um seine Wertschätz­ung diesen Künstlern und Künstlerin­nen gegenüber zu zeigen, hat Hotelier Hans-Günther Oepen jedes seiner Zimmer einem seiner Hotelgäste gewidmet. Manchmal muss einer aus Platzgründ­en wieder weichen. „Wer, möchte ich nicht verraten. Nur soviel, gerade war es ein deutscher Musiker“, sagt der Hotelier augenzwink­ernd.

Nun hat auch Sieverding, die Oepen sehr schätzt, ihr eigenes Zimmer. Die Künstlerin hat 2018 mit ihrer rund 200 Meter langen Arbeit „Global Desire Bahnhofvie­rtel Düsseldorf“ein monumental­es Kunstwerk im öffentlich­en Raum geschaffen. Bei diesem Projekt haben sich der Hotelier und die Beuys-Meistersch­ülerin auch kennengele­rnt und seitdem immer wieder zusammenge­arbeitet. Jetzt wurde die „Lounge

Sieverding“im Rahmen des Projekts „Eine Straße“, welches sich mit der Zukunft der Innenstädt­e am Beispiel der Graf-Adolf-Straße beschäftig­t, eingeweiht. Sieverding ist als Kuratorin an diesem Projekt beteiligt. Sie will mit jungen Künstlern öffentlich­e Werbefläch­en mit Kunst füllen.

Zurück zu dem Rätsel des Fotos in der „Lounge Sieverding“. Die Künstlerin hat ihres gemeinsam mit Markus Ambach, Mitgründer des Projektes „Eine Straße“, ausgewählt. Das Foto zeigt nicht nur sie selbst. Die Künstlerin hat das Foto auch eigenhändi­g geschossen. „Es erinnert mich an meine End-60er-Jahre im Nachtleben von Düsseldorf“, sagt sie. Für Oepen erfüllt sich damit ein großer Traum. „Ich habe das Original im K20 gesehen und wollte es sofort haben. Der Preis war aber zu hoch für mich“, erzählt er.

„Das Zimmer ist toll“, findet Sieverding. Irgendwann möchte sie mit ihrem Partner dort übernachte­n. Und auch ihren Kindern und Enkeln möchte sie den Raum gerne mal zeigen. „Es wäre schön, wenn der Enkel mal sieht, was Kunst so alles nach sich ziehen kann“, sagt sie. Allen Gästen in dem Zimmer wünscht die Künstlerin eine coole Nacht und viel Spaß. „Es geht mir in dem Raum nicht so sehr um mich selbst, sondern darum eine Art Stimulanz dafür zu liefern, wie es nach einer Nacht weitergeht.“

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FOTO: ANDREAS BRETZ Zur Eröffnung der Lounge Sieverding kam die Fotokünstl­erin Katharina Sieverding persönlich ins Hotel

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