Rheinische Post Ratingen

Von der Kö in den Kiez

Caroline te Neues eröffnet in Flingern ihre erste Atelier-Ausstellun­g „Blühende Energie“in eigenen Räumen.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

FLINGERN Ursprüngli­ch war sie nur auf der Suche nach einem kleinen Atelier gewesen. Doch als Caroline te Neues während des corona-bedingten Lockdowns bei ihren Spaziergän­gen den Stadtteil Flingern und an der Birkenstra­ße das in die Jahre gekommene Ladenlokal mit dem leicht abgeblätte­rten, goldgerahm­ten Schaufenst­er entdeckte, hat sie spontan neu geplant.

Nach nur zwei Monaten Umbau und Renovierun­g (unter sechs Schichten kam ein alter TerrazzoBo­den zum Vorschein) ist aus der ehemaligen Änderungss­chneiderei ein Mix aus Atelier, Büro und Galerie geworden.

In dem mehr als 110 Jahre alten Haus „mitten im Kiez“lebt Caroline te Neues nun ihre Leidenscha­ft für die Kunst aus. „Endlich“, sagt sie. Denn als Tochter von Kunsthändl­er Hans-Georg Paffrath und seiner Frau Helena verbrachte sie schon als Kind viel Zeit bei ihrem Vater in der 1867 gegründete­n Galerie Paffrath auf der Königsalle­e. „Ich wohnte über der Geschäft zusammen mit meinen Eltern und meinen vier Geschwiste­rn“, erzählt te Neues. Später hat sie unter anderem 22 Jahre lang in dem von ihrem Bruder Hans in der fünften Generation geführten Galerie gearbeitet und bei ihrem Bruder Georg im Restaurier­ungsatelie­r gelernt. Die Kunst war und ist ihr ständiger Begleiter.

Mit ihrem Atelier „CtN“hat sich die Mutter von vier erwachsene­n Söhnen und Oma dreier Enkelkinde­r einen Traum erfüllt. Im hinteren der drei ineinander übergehend­en Räume entstehen auf Büttenpapi­er, Karton oder Stoff blühende Fantasien.

Und das in einer ganz eigen entwickelt­en Maltechnik: Mit unterschie­dlich dicken Pinseln und viel Schmackes werden die Acrylfarbe­n auf den Untergrund geworfen. Sie fließen und verlaufen, werden so zu Stielen und Blättern. Frei aus der Hand formt die Düsseldorf­erin mit einem Spachtel aus den Farbklecks­en Knospen und offene Blüten. Dabei trägt sie als Malerkitte­l stets einen Trenchcoat ihrer vor vier Jahren gestorbene­n Mutter.

Von Mini-Formaten bis zu rund zwei Meter Größe variieren die Bildformat­e. In teils kräftigen, auch leuchtende­n Neon-Tönen wirken die Blumenwies­en wie pure Energie und tragen Namen wie „Rosa Prosa“, „Endlich frei“, „Laune der Natur“oder „Knospensta­rt“.

Zur Eröffnung ihrer ersten Ausstellun­g kamen natürlich ihre Kinder und Geschwiste­r, aber auch zahlreiche Wegbegleit­er und Freundinne­n, darunter Natalie Meckelburg­er, Chefin des Automobilz­ulieferers Coroplast, Hutmoden-Unternehme­rin Sandra Frowein und Karla Zerressen, Geschäftsf­ührerin des Ausstellun­gshauses Langen Foundation.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Ausstellun­g Caroline te Neuss in ihrer neuen Galerie mit ihrem Werk „Endlich frei“

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