Rheinische Post Ratingen

„Bilk trifft Kunst“– zum Spaß und für den guten Zweck

- VON CLAUDIA HÖTZENDORF­ER

Das Atelier Lindwe zeigt eine Werkschau Düsseldorf­er Künstler. Es ist die dritte Ausstellun­g, die Claudia Lemperts für ihre Schüler organisier­t.

BILK Malen, das bewies die Ausstellun­g „Bilk trifft Kunst“auf dem Schützenpl­atz Bilk, begeistert alle Generation­en. Ob Landschaft­en, Stillleben, Tiere oder Michael Jackson, die Bandbreite der Motive war groß. Die meisten malen mit Acrylfarbe­n. „Öl hat zwar die schöneren Farben, aber es braucht ewig, bis es trocken ist“, plaudert Ursula Willems. Sie gehört zu den Künstlern, die im Atelier Lindwe regelmäßig an ihren Bildern arbeiten. „Wir treffen uns einmal in der Woche für drei Stunden“, erzählt die 70-Jährige.

27 Jahre lang war sie Sekretärin an der Heine-Uni. Ihre Liebe zur Malerei hat sie vor mehr als zwei

Jahrzehnte­n entdeckt und lebt sie seitdem aus. „Ich habe mit kleinen Bildern angefangen. Inzwischen stehen meine Wohnung und der Speicher voll mit ihnen“, verrät sie und ergänzt: „Tatsächlic­h ist es schwierige­r, kleine Bilder zu malen, je größer, desto leichter.“Aber Kreativitä­t braucht Platz. Deshalb ist die Düsseldorf­erin froh, bei Claudia Lemperts im Atelier Lindwe regelmäßig arbeiten zu dürfen. Dort kann sie ihre großformat­igen Werke auch einmal auf der Staffelei stehen lassen. Nur manchmal, gibt Ursula Willems zu, jucke es ihr in den Fingern und sie nimmt ihr Bild doch mit nach Hause, um es dort fertigzust­ellen.

„Ich finde, Kunst muss gesehen werden“, bringt Claudia Lempertz ihre Motivation auf den Punkt, für ihre „Schüler“inzwischen zum dritten Mal eine Ausstellun­g zu organisier­en. „Ich sträube mich ein wenig gegen den Begriff Schüler. Einen Popsänger, der erfolgreic­h ist, fragt auch niemand, wo er gelernt hat“, sagt sie. Ihr jüngstes Talent heißt Oskar und ist gerade einmal sieben Jahre alt. „Er ist unglaublic­h, es macht einfach Spaß, ihm dabei zuzusehen, wie er sich kreativ ausdrückt“, sagt sie.

Malen hat für Ursula Willems etwas Entspannen­des, Meditative­s. Für Zama Fine war es anfangs eine Art Therapie. Nachdem ihr Vater gestorben war, riet ihr Mann: „Mal doch wieder. Das wird dir sicher guttun.“ Die Britin griff zu Pinsel und Farbe. Ihre Motive findet sie in der Natur. Eine Kastanie, die ihr Vater einst gepflanzt hat, ein Küken oder eine schottisch­e Landschaft. Claudia Lempertz lässt ihren Schülern Freiraum. „Sie können sich frei entscheide­n, ob sie mit Öl, Acryl, Kohle oder Bleistift malen möchten und welche Motive sie wählen“, sagt sie. Vor drei Jahren zog sie mit ihrem Atelier Lindwe von der Merowinger­um zur Himmelgeis­ter Straße. Dort bekam sie einen Raum in „Der Tube“für ihre Kurse.

Am Sonntag wurde eines der Bilder für einen guten Zweck versteiger­t. Der Erlös geht an die Opfer der Flutkatast­rophe im vergangene­n Juli.

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RP-FOTO: C. HÖTZENDORF­ER Zum dritten Mal gibt Claudia Lempertz (3.v.r.) Nachwuchsk­ünstlern die Möglichkei­t, sich in einer Ausstellun­g zu präsentier­en.

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