Uni Duisburg-Essen trennt sich von Mitarbeiterin
ESSEN/DUISBURG (dpa) Wegen möglicher Korruption bei der Notenvergabe hat sich die Universität Duisburg-Essen (UDE) von einer Mitarbeiterin getrennt. Zahlreichen Absolventen der Uni droht die Aberkennung ihrer Abschlüsse. Die Ex-Verwaltungsmitarbeiterin an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der UDE soll mindestens vier Jahre lang gegen Geld Noten beim Eintragen in das Computersystem angehoben haben. So sollen durchgefallene Kandidaten einen „Bestanden“-Vermerk bekommen haben, sagte Hochschulsprecher Thomas Wittek am Dienstag. Zuvor hatte die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“berichtet.
Laut dem Bericht soll es um 160 Fälle und knapp 50 aktuelle oder frühere Studierende gehen, bei denen es teilweise auch Durchsuchungen der Staatsanwaltschaft gab. Für eine zu Unrecht als bestanden gewertete Klausur soll die ExMitarbeiterin 800 Euro kassiert haben, für eine Höherstufung der Note 50 Euro pro 0,3 Punkte.
Ein Sprecher der Essener Staatsanwaltschaft bestätigte Ermittlungen wegen Korruptionsvorwürfen und möglichen Unregelmäßigkeiten bei der Notenvergabe an der Universität. Ausgangspunkt sei eine Strafanzeige der Universität selbst gewesen. Die Prüfungsordnung lasse bei „gekauften Noten“wenig Spielraum zur Aberkennung des Abschlusses, sagte Hochschulsprecher Wittek. Doch zunächst sei der Vorgang ein Fall für die Staatsanwaltschaft.
Zu Jahresbeginn sei eine anonyme Anzeige zu falsch eingetragenen Noten bei der Universität eingegangen, sagte der Hochschulsprecher. Nach internen Untersuchungen habe die UDE dann Anzeige erstattet. Offensichtlich beschränke sich der Fall auf die eine Ex-Mitarbeiterin.