Einmal um die Welt allein per Muskelkraft
Als Jason Lewis zu seiner
Weltumrundung aufbrach, hatte er viele Vorbilder: Segler,
Piloten, Heißluftballonfahrer – schon seit Jahrhunderten hatten Menschen versucht, die Erde zu umrunden. Die meisten von ihnen wollten dabei neue Rekorde aufstellen. Lewis wollte derjenige sein, der die Welt ganz allein mit reiner Muskelkraft umrundet. Er machte die strapaziöse Tour allerdings nicht, um eine neue Bestmarke zu setzen. Er wollte stattdessen auf Umweltzerstörung in allen Teilen der Erde aufmerksam machen. Dafür besuchte er unter anderem Schulen überall auf der Welt, sprach mit den Schülern und ließ diese von ihren drängendsten Umweltsorgen erzählen. In einem Interview sagte er später, er sei davon ausgegangen, dass die Reise etwa vier Jahre dauern würde. Es wurden tatsächlich 13 Jahre. Am 6. Oktober 2007 schloss er die Weltumrundung in London ab. Von dort war er 1994 aufgebrochen, hatte Europa mit dem Fahrrad durchquert und war in Portugal in ein mit Pedalen angetriebenes Boot umgestiegen. Die USA hatte er auf Rollerblades durchfahren. In Colorado überfuhr ihn ein betrunkener Autofahrer und brach ihm beide Beine. Lewis setzte die Reise fort. Einige Gewässer durchschwamm er, manchmal nutzte er ein Kajak. Er wanderte durchs australische Outback, überquerte den Himalaya mit dem Mountainbike, wurde von einem Krokodil angegriffen und in Ägypten als vermeintlicher israelischer Spion verhaftet. Lewis war am Ende nicht der Erste, der die Weltumrundung per Muskelkraft geschafft hatte. Der Kanadier Colin Angus war schneller als er. Doch Lewis’ Reise bleibt eine ganz und gar einmalige.