Rheinische Post Ratingen

Keine Zeit zum Durchatmen

- VON PHILLIP OLDENBURG

Bundesliga-Gipfeltref­fen, Pokal-Klassiker, Königsklas­sen-Abende – nach der Länderspie­lpause geht es spannend weiter.

DÜSSELDORF Die erste Niederlage seiner erst kurzen Amtszeit beim FC Bayern wurmte Trainer Julian Nagelsmann, der über sich selbst sagt, dass er ein schlechter Verlierer sei, gewaltig. Das 1:2 gegen Eintracht Frankfurt sei eine „besonders schmerzhaf­te“Niederlage, „weil sie die erste ist und sie total vermeidbar war“. Zwar führen die Münchner die Bundesliga-Tabelle zum Start in die Länderspie­lpause weiter an, wenngleich nur dank des besseren Torverhält­nisses vor Bayer Leverkusen. Nur einen Punkt dahinter rangieren Borussia Dortmund und das Überraschu­ngsteam aus Freiburg. Doch nicht nur in der Bundesliga dürfte es nach der Länderspie­lpause spannend werden. Wie es für die Klubs weitergeht.

Bundesliga Anders als der FC Bayern geht Bayer 04 mit einem guten Gefühl in die Länderspie­lpause. Fünf Pflichtspi­ele hat die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane inzwischen gewonnen – und sich zu einem echten Top-Team entwickelt. Ob die Pause der Werkself nun in die Karten spielt oder eher schadet, wird sich in zwei Wochen zeigen. Am 17. Oktober kommt es zum Gipfeltref­fen gegen den FC Bayern. Für Bayer beginnen mit dem Top-Spiel interessan­te Wochen. Denn auch die weiteren Partien bis zur nächsten Länderspie­lpause beim 1. FC Köln, gegen Wolfsburg und bei Hertha BSC haben es in sich.

Vor allem der rheinische Rivale aus Köln wittert nach dem gelungenen Saisonstar­t Morgenluft. Nach dem Sieg gegen Fürth feierten die FC-Fans Trainer Steffen Baumgart schon als Bundeskanz­ler, doch der Coach („Jetzt kommen wir alle mal ein bisschen runter“) will sich von der Euphorie nicht mitreißen lassen. Verbieten will er sie aber auch nicht. Eher gilt es, Zufriedenh­eit zu vermeiden. Die kommenden Spiele in Hoffenheim, gegen Bayer 04, in Dortmund und gegen Union werden zeigen, ob die Hochstimmu­ng unter dem Dom anhält.

Oben „festbeißen“wollen sich auch die weiter ungeschlag­enen Freiburger, wie Verteidige­r Philipp Lienhart selbstbewu­sst verkündete. Mit 15 Punkten nach sieben Spieltagen verzeichne­n die Breisgauer den besten Saisonstar­t in der Vereinsges­chichte. Nach der Länderspie­lpause warten aber schwere Aufgaben.

DFB-Pokal Der Pokal ist und bleibt der kürzeste Weg zu einem Titel. Für Borussia Mönchengla­dbach könnte die Sehnsucht, am Saisonende etwas Glänzendes in der Hand zu halten, allerdings bereits erneut früh ein jähes Ende finden. Schwerer hätte es für die Fohlen in der zweiten Pokalrunde kaum kommen können: Bayern München gastiert am 27. Oktober in Gladbach.

Die Hoffnungen vor dem Klassiker,

den die ARD um 20.45 Uhr live im Free-TV überträgt, ruhen auch auf Trainer Adi Hütter. Der 51-Jährige weiß, wie sich ein Triumph im Pokal anfühlt. Bereits zweimal war der Österreich­er schon Pokalsiege­r, als Spieler mit dem Grazer AK und als Trainer mit RB Salzburg.

Eine vermeintli­ch leichtere Aufgabe erwischte Borussia Dortmund. Der Titelverte­idiger trifft auf Zweitligis­t FC Ingolstadt (26. Oktober, 20 Uhr/Sport1). Insgesamt 15 Bundesligi­sten, zwölf Zweitligis­ten, darunter Fortuna Düsseldorf (in Hannover), drei Drittligis­ten und zwei Regionalli­gisten kämpfen um den Einzug in die dritte Runde.

Europapoka­l Zwei Spiele, sechs Punkte, 8:0 Tore: Bayerns Tor-Express rauscht mit Volldampf durch die Gruppenpha­se der Champions League. Die Weichen Richtung Achtelfina­le sind damit frühzeitig gestellt. Weiter geht es mit zwei Spielen gegen Benfica Lissabon.

Auch die Dortmunder sind voll auf Kurs, rangieren mit sechs Zählern punktgleic­h hinter dem kommenden Gegner Ajax Amsterdam auf Platz zwei der Gruppe C. In Leipzig dürfte das Wort Achtelfina­le nach Niederlage­n gegen Manchester City (3:6) und den FC Brügge (1:2) hingegen Tabu sein. Zumal nun das StarEnsemb­le aus Paris auf den Bundesligi­sten wartet.

Für Bayer 04 (sechs Punkte aus zwei Spielen) geht es neben dem Weiterkomm­en auch um den wichtigen Gruppensie­g in der Europa League. Der Sieger überspring­t die Zwischenru­nde und rückt direkt ins Achtelfina­le vor. Bedeutet auch: Zwei Spiele weniger im ohnehin schon engen Terminplan. Nächster Gegner der Leverkusen­er ist Betis Sevilla (Hinspiel: 21. Oktober, Rückspiel: 4. November).

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FOTO: FEDERICO GAMBARINI/DPA Wie beim Bundesliga-Auftakt könnten sich Mönchengla­dbachs Joe Scally (r.) und Münchens Leroy Sané im DFB-Pokal erneut begegnen.

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