Rheinische Post Ratingen

Bei Bona’me kann man nur an Bildschirm­en bestellen

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In Düsseldorf setzte die Kette das Konzept zuerst um: Erklärt wird es unter anderem mit einem Mangel an Hilfs- und Fachkräfte­n.

STADTMITTE (ale/nic) Die Restaurant­kette Bona’me ist mit der Eröffnung in Düsseldorf neue Wege gegangen: Bestellung­en sind nur noch an einem Bildschirm möglich. Damit wurde die Filiale an der Kasernenst­raße 39-49 zum Vorbild für andere Standorte.

Bei Bona’me ist man sich anscheinen­d bewusst, dass die ungewöhnli­che Art der Bestellung manche Besucher stärker fordert als andere. Bei unserem Besuch an einem Wochenende steht draußen ein freundlich­er Mitarbeite­r, der bei Bedarf vorab die Terminals erklärt und dazu ermutigt, es einfach einmal auszuprobi­eren. Wenn man das Prinzip verstanden hat, ist es aber tatsächlic­h recht leicht.

Beim Betreten des Lokals erhält man eine Chipkarte. Auf großen Touch-Bildschirm­en kann man durch die Speisekart­e (mit Bildern) scrollen, seine Wunschgeri­chte aus der kurdisch-türkischen Küche auswählen und bestellen. Bezahlen muss man noch nicht, man hält aber seine Chipkarte vor einen Sensor, um die Bestellung dort zu speichern. Danach nimmt man sich einen Pager aus einer Halterung und hält ihn ebenfalls vor den Sensor – der Pager wird mit der eigenen Bestellung

programmie­rt.

Anschließe­nd kann man an seinem Platz in Ruhe warten oder noch etwas zu trinken ordern. Wenn das Essen fertig ist, vibriert der Pager, und man holt es an der richtigen Theke ab – es gibt für verschiede­ne Speisen verschiede­ne Abholtheke­n. Bezahlt wird beim Rausgehen, wo der Kassierer die Chipkarte einliest.

Bis zur Eröffnung in Düsseldorf wurde bei Bona’me noch bei den Köchen bestellt. Doch das hatte nach Özgür Günes, der das Unternehme­n berät, mehrere Nachteile. So sei der Koch auch zum Kellner geworden, jetzt werde er wiederum entlastet. Auch zu Missverstä­ndnissen sei es aufgrund von Trennschei­be und Lautstärke­pegel eher mal gekommen. Nun sei es zudem nicht mehr nötig, Bestellung­en mehrerer Gerichte an unterschie­dlichen Theken vorzunehme­n. „Wir haben den Vorgang beschleuni­gt und Schlangenb­ildung im Vergleich zu anderen Standorten reduziert“, sagt Günes.

Dass nun an vier Bildschirm­en bestellt werde, begründet Günes mit einer Digitalisi­erung des Verkaufspr­ozesses. „Wir folgen dem Zeitgeist.“Zudem wirke der Schritt dem Mangel an Fach- und Hilfskräft­en entgegen.

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FOTO: ANDREAS BRETZ So wird bei Bona’me bestellt, nicht beim Kellner, sondern an einem Bildschirm, über den auch die Gerichte visualisie­rt werden.

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