NRW will Schul-Maskenpflicht kippen

Acht Tage nach den Herbstferien könnte es so weit sein – wenn die Lage es erlaubt.

DÜSSELDORF Schüler und Schülerinnen in Nordrhein-Westfalen müssen voraussichtlich ab dem 2. November am Sitzplatz keine Maske mehr tragen. Das stellte Landesschulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch in Aussicht und begründete diesen Schritt mit einer spürbar verbesserten Infektionslage: „Wir sind in dieses Schuljahr mit der Maßgabe gestartet, an unseren Schulen trotz strenger Vorgaben für die Hygiene und den Infektionsschutz stets so viel Normalität wie möglich zuzulassen.“

Die Maskenpflicht würde damit nur noch im übrigen Schulgebäude bestehen, auf dem Außengelände gilt sie schon jetzt nicht mehr. Ob es tatsächlich dazu kommt, will die Ministerin vor dem Hintergrund der dann herrschenden Infektionslage in der ersten Schulwoche nach den Herbstferien entscheiden.

Der Umgang mit den Masken ist je nach Bundesland unterschiedlich. Bayern etwa hat die Maskenpflicht im Klassenzimmer bereits abgeschafft, in Berlin gilt sie nur noch für ältere Schüler ab Klasse sieben.

Dies stößt beim Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf Ablehnung. Man sehe keinen Anlass, zumindest bis zum Frühjahr 2022 daran zu rütteln, sagte Institutschef Lothar Wieler am Mittwoch in Berlin. Im Herbst und Winter sei wegen der Zunahme von Kontakten in Innenräumen auch mit steigenden Infektionszahlen zu rechnen. Bundesgesundheitsminister

Jens Spahn (CDU) sagte, es sei richtig, dass über die Frage regional je nach Inzidenz vor Ort entschieden werde. Er sprach sich dafür aus, dass man weiterhin regelmäßig – zwei- bis dreimal pro Woche – teste.

In NRW wird laut Schulministerium nach den Ferien wie bisher getestet. Allerdings wird wie nach den Sommerferien der erste Test erst unmittelbar vor Unterrichtsbeginn gemacht. Kritiker hatten moniert, dass Infektionen damit zu spät erkannt werden. Lehrerverbände im Land sehen das geplante Ende der Maskenpflicht überwiegend skeptisch. Die Landeselternschaft der Gymnasien hingegen begrüßte die Entscheidung.