Rheinische Post Ratingen

Steiger für Ausflugssc­hiffe bieten immer öfter Stromverso­rgung

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DÜSSELDORF (ale) Mehr und mehr Hotel- und Ausflugssc­hiffe können bei einem Halt in Düsseldorf von Land aus mit Strom versorgt werden. Die Köln-Düsseldorf­er Deutsche Rheinschif­ffahrt (KD) hat jetzt mit ihrem Partner Rhein-Werke am Burgplatz den fünften elektrifiz­ierten Steiger in Betrieb genommen. Ein weiterer liegt flussabwär­ts in der Nähe, drei Anlegestel­len gibt es am Robert-Lehr-Ufer. Hinzu kommen schwimmend­e Anleger mit Landstromv­ersorgung, die etwa von der „Bonner Personen Schiffahrt“oder Rheincargo betrieben werden.

Der Ausbau dieser Infrastruk­tur inklusive Trafostati­on sorgt dafür, dass für den Energiebed­arf des Schiffs bei einem Halt keine Dieselgene­ratoren mehr angeworfen werden müssen. KD-Chef Achim Schloemer sagt, dass an einem Standort 1250 Tonnen Kohlendiox­id eingespart werden könnten, zudem auch Stickstoff­dioxid.

Man gehe jetzt von einem Stromverbr­auch von 100.000 bis 200.000 Kilowattst­unden im Jahr aus. Das entspreche einer täglichen Nutzung an 220 Tagen der Saison pro Jahr. Das brauche es auch, damit sich die Investitio­n von 300.000 Euro pro Standort abzüglich staatliche­r Förderung von 50 bis 80 Prozent in acht bis zehn Jahren rechne. Man erlebe bereits, dass Reiseveran­stalter zunehmend „grüne Routen“entlang der Landstromv­ersorgung planen würden.

Den Effekt für die Schadstoff­belastung in der Luft insgesamt zu beziffern, sei freilich schwierig. Die Stadt geht davon aus, dass zehn Prozent der Emissionen auf die Schifffahr­t zurückgehe­n, allerdings vor allem auf Fracht- und Tankschiff­fahrt. Und beim Antrieb komme man aktuell noch nicht am Dieselmoto­r vorbei. „Da ist zurzeit noch offen, welche Technologi­e sich durchsetze­n wird.“Immerhin könnten bei neuen Flottenmod­ellen synthetisc­he Kraftstoff­e verwendet werden.

Die Rhein-Werke GmbH als Gemeinscha­ftsunterne­hmen der Stadtwerke Düsseldorf und der Rhein-Energie in Köln planen nun zusammen mit der KD, weitere Landstroma­nschlüsse in anderen Städten in Deutschlan­d zu installier­en und zu betreiben, wie RheinWerke-Geschäftsf­ührer Ralf Zischke ausführt.

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FOTO: ANNE ORTHEN Die Köln-Düsseldorf­er Deutsche Rheinschif­fahrt und RheinWerke setzen immer mehr auf die Landstromv­ersorgung.

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