Rheinische Post Ratingen

Auszeichnu­ng für Tierschutz­organisati­on

- VON CLAUDIA HÖTZENDÖRF­ER

Der Düsseldorf­er Tierschutz­verein Notpfote aus Unterrath erhält 5000 Euro vom Land NRW als Belohnung für zwei Projekte. Mit dem Preisgeld soll ein neuer Teich für den Wildenten- und Gänsenachw­uchs finanziert werden.

UNTERRATH Das Land NRW hat zum zweiten Mal Tierschutz­projekte ausgezeich­net. 30.000 Euro verteilten Umweltmini­sterin Ursula HeinenEsse­r und die Terschutzb­eauftragte Gerlinde von Dehn an fünf Vereine und Initiative­n. Unter den Preisträge­rn: der Düsseldorf­er Verein Notpfote Animal Rescue aus Unterrath.

Bereits 2007 hatte der damalige Umweltmini­ster Eckhard Uhlenberg einen Vorstoß gewagt und einen mit 9500 Euro dotierten NRWTiersch­utzpreis verliehen. Danach schlief die Initiative jedoch ein. Nun die Neuauflage, die als Innovation für unseren Wildenten- und Gänsenachw­uchs im Federheim anlegen zu können.“

Das Federheim ist eines der vielen Projekte des Vereins. Angefangen hat alles 2011 mit Hunden, die ein neues Zuhause suchten. Seitdem ist viel passiert. „Unser Schwerpunk­t lag zunächst vor allem auf dem Auslandsti­erschutz in Rumänien, Ungarn, Spanien und Portugal“, zählt Terveer auf. Tierschutz, das war schnell allen Beteiligte­n klar, hört aber nicht bei herrenlose­n Hunden und Katzen aus Ost- und Südeuropa auf. So kamen Nutz- und Wildtiere hinzu. Das Engagement braucht aber nicht nur Zeit und Personal, sondern auch Bares. „Der Wildtiersc­hutz kostet nur Geld, aber es kommt damit keines rein. Das ist nur mit Rücklagen zu stemmen, die wir über die Vermittlun­gsgebühren für Hunde und Katzen bilden können“, sagt Terveer. Deshalb sucht sie Verbündete und hat mit dem Tierschutz­verein

Düsseldorf eine Initiative für den Wildtiersc­hutz angestoßen, bei dem sich auch die Stadt finanziell beteiligte­n soll.

Ausgezeich­net wurde Notpfote Animal Rescue für sein Senioren-Projekt, bei dem ältere Hunde an ältere Menschen vermittelt werden, und für das Federheim: Eine Auffangsta­tion für Wildvögel, aber auch Legehennen, die völlig entkräftet dort liebevoll wieder aufgepäppe­lt werden und ihren Lebensaben­d

artgerecht verbringen können.

Seit der Gründung 2011 ist der Verein von Düsseldorf aus bundesweit aktiv, arbeitet mit Pflegestel­len und verschiede­nen Tierheimen zusammen. „Schon im ersten Jahr waren wir mit Stockenten- und Gänseküken oder verletzten Tieren völlig überlaufen“, erinnert sich Terveer. In den vergangene­n Jahren hat sich der Verein vermehrt in der Jugendund Seniorenar­beit engagiert. „Wir arbeiten mit den gemeinnütz­igen Werkstätte­n zusammen und konnten so auch einen Arbeitspla­tz für Menschen mit Handicap schaffen. Wir sind außerdem Praktikums­stelle für Menschen, die in Reha-Maßnahme gehen“, berichtet Terveer.

Wichtig ist ihr, dass sich der Verein finanziell selbst trägt. „Denn man kann sich nicht nur auf Spenden, Erbschafte­n oder ein unerwartet­es Preisgeld verlassen“, sagt sie und ergänzt: „Ohne die Unterstütz­ung unserer Ehrenamtle­r, die vielen Pflegestel­len und das ganze Team, könnten wir vieles nicht realisiere­n“. Deshalb sei der Tierschutz­preis auch mehr als eine Finanzspri­tze: „Es ist auch die Anerkennun­g unserer Arbeit“, sagt Terveer und hofft, dass es nicht wieder 14 Jahre dauert, bis das Land wieder einen Preis verleiht.

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RP-FOTO: GEORG SALZBURG Babette Terveers vom Unterrathe­r Verein Notpfote füttert Hühner, die liebevoll aufgepäppe­lt werden und ihren Lebensaben­d artgerecht verbringen dürfen.

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