Die Nummer 1 ist nicht immer ein Statussymbol
(pab) Wenn es in Vereinen darum geht, wer Stammtorhüter ist, wird häufig zu einer alten Plattitüde gegriffen: „Unsere Nummer 1 ist...“, heißt es dann oftmals. Dabei ist dieser Satz schon längst veraltet. Denn der Spieler mit der Rückennummer 1 muss schließlich im modernen Fußball nicht mehr der Stammtorhüter des jeweiligen Klubs sein.
Das war früher noch anders. Seit Ende der 30er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurden in internationalen Spielen feste Rückennummern eingeführt, nachdem in England der Anfang gemacht wurde.
Diese durften von den Spielern aber keinesfalls frei gewählt werden. Vielmehr war die jeweilige Position auf dem Spielfeld entscheidend. Die Nummer 1 bekam der Torhüter, was sich bis heute größtenteils gehalten halt. Ähnlich ist das bei der Sturmspitze mit der Nummer 9.
In Deutschland kamen erst knappe zehn Jahre später Rückennummern auf die Trikots der Vereine. Der Unterschied zu heute: Spielernamen existieren auf den Jerseys nicht. Und das hatte auch einen recht pragmatischen Grund: Es gab bis 1995 keine festen Nummern. Das hatte zur Folge, dass in der Anfangself an jedem Spieltag die Rückennummern 1 bis 11 vertreten waren. Florian Kastenmeier hätte also gar nicht mit der Nummer 33 spielen können.
Seit knapp einem Vierteljahrhundert ist diese Regel nun gelockert. Seitdem ist auch in Düsseldorf die Nummer 1 nicht immer ein Statussymbol gewesen. 2006 war zu Beginn der Regionalliga Saison beispielsweise nicht Kenneth Kronholm mit der Trikotnummer 1, sondern Patrick Deuß (Nummer 22) Stammkeeper. So war es auch einige Jahre später mit Michael Ratajczak (22) und Michael Melka (1). Robert Almer (1) kam als Ersatzkeeper hinter Fabian Giefer (33) nach Düsseldorf. Und auch Raphael Wolf trägt seit der vergangenen Saison und dem Abgang von Michael Rensing die Nummer 1 auf dem Rücken, obwohl eigentlich Kastenmeier (33) der Stammtorhüter ist.