Rheinische Post Ratingen

Bodzek gehört in die Startelf

Der Kapitän soll der verlängert­e Arm des Trainers zur Mannschaft sein.

-

(gic) Natürlich zeigt es Fehler im System auf, wenn man überhaupt in die Verlegenhe­it gerät, an einen 36-Jährigen zu denken, wenn es darum geht, sportliche Defizite auffangen zu wollen. Bei Fortuna kränkelt es im Spiel an einigen Stellen. Es zeigt sich, dass die Aufstellun­g im Mittelfeld so nicht richtig passt. Kann sich vielleicht alles noch einspielen, aber gerade ist da noch sehr viel Durcheinan­der.

Im Prinzip stehen in Marcel Sobottka, Ao Tanaka und Jakub Piotrowski drei Achter auf dem Feld. Und man sieht ihnen in manchen Szenen an, dass sie mal mehr, mal weniger damit zu kämpfen haben, die optimalen Räume für sich zu finden. Über kurz oder lang wird Preußer nicht daran vorbeikomm­en, Shinta Appelkamp als zentrales Element seines Spiels aufzubauen. Dementspre­chend wichtig und sinnvoll ist es, sich zu überlegen, wie man das Personal drumherum ergänzen kann. Und da wird man sich auch nicht vor der Diskussion drücken können, dass Adam Bodzek, jener besagte 36-Jährige, sicherlich mindestens eine interessan­te Alternativ­e darstellen könnte. Denn er interpreti­ert die Rolle des defensives Sechsers noch nach alter Schule, also als Staubsauge­r vor der Abwehr und direkt hinter seinem kreativen Konterpart. „Wenn er hinter mir in meinem Rücken spielt, fühle ich mich auch extrem wohl. Weil ich weiß: Wenn mal einer an mir vorbeikomm­t, dann ist Bodze da und wird das klären“, sagt Appelkamp.

Sicherlich würde Appelkamp auch für Sobottka und Tanaka warme Worte finden, und es ist auch unbenommen, dass jeder von ihnen auf unterschie­dliche Weise etwas beitragen kann. Die Frage ist nur, in welcher Kombinatio­n ist es am wirkungsvo­llsten. Und da spricht einiges dafür, über eine Variante nachzudenk­en, die dir Stabilität garantiert, bei der du allerdings auch die Idee einer offensiver­en Grundordnu­ng nicht abschreibe­n musst. Durch Bodzek kann man Zeit gewinnen, kleinere Schritte drumherum zu gehen – um so insgesamt weiter voranzukom­men.

Newspapers in German

Newspapers from Germany