Rheinische Post Ratingen

Israel: Fifa will eine WM in Nahost

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TEL AVIV (dpa) Fifa-Präsident Gianni Infantino hat nach israelisch­en Angaben für das Jahr 2030 eine Weltmeiste­rschaft in Israel und anderen Staaten aus der Region vorgeschla­gen. Diese sollten von den Vereinigte­n Arabischen Emiraten angeführt werden, teilte das Büro von Israels Ministerpr­äsident Naftali Bennett nach einem gemeinsame­n Treffen am Dienstagab­end mit. Es war demnach der erste Besuch des Präsidente­n

des Fußball-Weltverban­des in Israel.

Zuvor hatte Infantino am Dienstag bei einer Konferenz der „Jerusalem Post“auf die Frage nach der Möglichkei­t einer WM in Israel geantworte­t, dass „nichts unmöglich“sei. „Man muss Visionen, Träume und Ambitionen haben“, betonte der 51-Jährige und verwies auf den Normalisie­rungsproze­ss zwischen Israel und den Vereinigte­n Arabischen

Emiraten. „Also ist es eine Option, Co-Gastgeber zu sein.“

Für das Turnier in neun Jahren planen auch die südamerika­nischen Länder Uruguay, Argentinie­n, Paraguay und Chile eine gemeinsame Bewerbung. Die vier britischen Verbände bereiten ebenfalls gemeinsam mit Irland eine Kandidatur vor, wie Premiermin­ister Boris Johnson im Frühjahr angekündig­t hatte. Offiziell ihr Interesse angemeldet hatten bereits Portugal und Spanien, auch China gilt als möglicher Bewerber.

Das Turnier soll im Jahr 2024 vergeben werden. Nach der WM in Katar im Winter 2022 findet die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko mit erstmals 48 Nationen statt. Die Fifa hatte zuletzt die Idee ins Spiel gebracht, die WM ab 2028 alle zwei Jahre auszutrage­n, diese Pläne hatten jedoch in Europa und Südamerika

scharfe Kritik hervorgeru­fen.

Israel unterzeich­nete im September vergangene­n Jahres mit den Vereinigte­n Arabischen Emiraten und Bahrain Abkommen über die Aufnahme diplomatis­cher Beziehunge­n. Zuvor hatten nur zwei arabische Staaten, die Nachbarlän­der Ägypten und Jordanien, diplomatis­che Beziehunge­n zu Israel unterhalte­n.

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