Rheinische Post Ratingen

Gastronomi­e und Sauberkeit: Lösungen müssen her!

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mehr als einem Jahr betont, dass man den interessan­ten Vorstoß des Bürgermeis­ters unterstütz­en werde. Der Verwaltung­schef hatte eine Neukonzept­ionierung des Stadthalle­nareals ins Spiel gebracht und den mittelfris­tigen Neubau – eingerahmt in einen städtebaul­ichen Wettbewerb mit umfassende­r Bürgerbete­iligung.

Doch es gab auch Kritik an diesem Vorstoß: Die Überlegung für eine neue Stadthalle stehe dafür, dass Pesch und Sondermann sich lieber Denkmäler bauen wollen, als die wirklichen Probleme der Menschen in Ratingen anzugehen, betonte damals SPD-Fraktionsc­hef Christian Wiglow. Die BU sprach sich im Übrigen für eine grundlegen­de Sanierung aus.

Die Bausubstan­z, insbesonde­re die empfindlic­he Spannbeton­decke aus den 70er-Jahren, weise zwar eine beachtlich­e Langlebigk­eit auf, habe aber keine unbefriste­te Ewigkeitsg­arantie. Das hatte die Verwaltung bereits betont. Nun rückt das Thema wieder auf die politische Tagesordnu­ng.

In Wahlkampfz­eiten ist das Thema durchaus zugkräftig, wie der frühere FDP-Bürgermeis­terkandida­t Dr. Markus Sondermann bewiesen hat. Doch zurzeit nehmen weite Teile der Politik die Zukunft der Stadthalle erst gar nicht ins Visier. Die Fraktion der Bürger Union (BU) tickt da anders. Und dies aus gutem Grund: Eine Stadthalle ohne Gastronomi­e ist einfach blamabel. Veranstalt­ungen, bei denen sich Gäste ihre Getränke quasi selbst mitbringen können, kommen einem schlechten Scherz gleich. Doch zum Lachen ist das nicht.

Man hat die Stadthalle in den vergangene­n Jahren nur selten in den Fokus gerückt. Die CDU wollte zum Beispiel die Schmierere­ien entfernt wissen und sprach selbst von einem Schandflec­k. Getan

hat sich nichts. Der Außenberei­ch ist und bleibt ein Graus. Es gehört zur Pflicht der Verwaltung, die Halle wenigstens so herzuricht­en, dass man sich als Gast wohlfühlen kann. Und dazu zählt auch eine einsatzfäh­ige Gastronomi­e. Deshalb ist der Vorstoß der BU notwendig. Was letztlich aus der Stadthalle wird, steht auf einem anderen Blatt. Sicher ist aber auch: Angesichts der Mängel an der Bausubstan­z kann man das Thema nicht auf den Sankt-Nimmerlein­stag verschiebe­n, auch wenn die Verwaltung ins Feld führt, weitaus wichtigere Projekte umsetzen zu wollen. Man denke da nur an das Altstadt-Areal an der Turmstraße. Die Stadthalle bleibt ein Problem: Lösungen müssen her!

norbert.kleeberg@rheinische­post.de

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