Der TV Ratingen ist doppelt spitze
Sowohl bei den Herren als auch den Damen führen die grün-weißen Handballer die Tabellen der Verbandsliga an. Das Trainerteam Jörg Schomburg/Chris Schweinsberg war ein Glücksfall, Sandra Höfig hat viel investiert und einstudiert.
RATINGEN Das gab es ewig nicht mehr bei den Handballern des TV Ratingen. Die Herren haben die Tabellenspitze der Verbandsliga, Gruppe 2, zurückerobert, und auch die Damen trumpfen mächtig auf: Sie gewannen alle vier Spiele und stehen ebenfalls ganz oben in der Frauen-Verbandsliga 2.
Es war eine überaus kluge Entscheidung, als der Handball-Chef Marcus Otten seine beiden erfahrenen Spieler Jörg Schomburg und Chris Schweinsberg vor rund zwei Jahren ansprach, ob sie das verwaiste Traineramt übernehmen können. Die beiden Routiniers sagten zu, sie sind gute Freunde, liegen in allen Bereichen auf einer Wellenlänge, und in diesem Sommer haben sie die Mannschaft in eine Verfassung gebracht, die einfach alle Handballfans in dieser Stadt verblüfft. So ist der Keeper Marco Sobotta in der Form seines Lebens, die Beckmann-Brüder Tristan und Max, inzwischen über die 30 hinaus, haben nichts verlernt, und Moritz Metelmann ist wie schon seit einem Jahrzehnt der Dreh- und Angelpunkt des Teams. Über ihn urteilt Schomburg: „Moritz ist in allen Bereichen ein Vorbild. Er haut sich auf allen Positionen unglaublich rein und kann allein mit seiner gewaltigen Schusskraft jedes Spiel allein entscheiden.“
In den vergangenen Jahren waren es stets Abstiegskämpfe, die der TV Ratingen seinen vielen Fans am Europaring zu bieten hatte. Und nun diese tolle Entwicklung! Pascal Schmidt und Lars Friedrichs kommen aus der eigenen Jugend, beide gehören längst der Stamm-Sieben an. Dann haben die beiden Trainer aus dem 22 Jahre alten Neusser Ali-Tuna Demir einen Spielgestalter geformt, der längst nicht mehr nur Pässe liefert, sondern auch jederzeit Torgefahr ausstrahlt. Dann sind in Tim Kirbach und Jonas Kruecken zwei Neue dabei, die in allen Bereichen in die Mannschaft passen. Sie werden in der Regel eingewechselt, aber dann sind sie da, wenn die Trainer sie brauchen. „Das ist auch im Training so“, erklärt Schomburg. „Auch dort sind sie für alle mit ihrem Eifer glänzende Vorbilder.“
Und noch ein feiner Schachzug ist dem 38 Jahre alten Lehrer gelungen: Er reaktivierte Philipp Jochems, den Ur-TVer. Der ist inzwischen 35 Jahre alt, hat aber nichts im Deckungsspiel verlernt. Der Innenblock zusammen mit Metelmann ist seine
Position, und wenn Jochems am Kreis benötigt wird, dann öffnet er Räume, die brauchbar sind. Für die rechte Seite war Max Eich eingeplant, der aber ist nach Berlin verzogen, und so müssen die Trainer rechts zusehen, wer hier etwas bewegen kann. Nur Metelmann ist Linkshänder, und der wird im Rückraum benötigt.
Am nächsten Freitag spielen die Ratinger in Überruhr, beim großen Verfolger, Anwurf ist um 19.30 Uhr. Es werden viele Ratinger mitfahren, die Begeisterung ist längst geweckt, und so bleibt nur zu hoffen, dass die Halle an der Klapperstraße auch allen TV-Fans Einlass gewährt.
Ratingens Damen-Trainerin Sandra Höfig hatte im Sommer ihrer Truppe trotz aller Corona-Probleme ein knallhartes Vorbereitungsprogramm auferlegt. So wurden zehn Vorbereitungsspiele bestritten, alle gegen gleichklassige Gegner oder gar solche aus der Oberliga. „Ich wollte schnellen Handball einstudieren“, sagt dazu die 40-jährige Höselerin, die in Neuss als Lehrerin tätig ist. Beim HV Neuss, dem Oberligisten,
konnte sie früher schon Trainer-Erfahrungen sammeln. „Und jetzt sind wir den meisten Gegnerinnen konditionell deutlich überlegen. Vom Auftaktspiel in Wuppertal abgesehen, haben wir die drei weiteren Spiele stets in der letzten Viertelstunde für uns entschieden. Wir waren einfach klar überlegen im
Laufbereich“, erklärt Höfig.
Sie gibt zu, dass das erste Spiel bei SSG Wuppertal glücklich gewonnen wurde. Katharina May warf ihre Truppe nach 25:27-Rückstand und 27:27 in den letzten drei Minuten 29:27 nach vorne, dann kamen die Gastgeberinnen auf einen Treffer heran und hätten Sekunden vor dem Schlusspfiff einen Siebenmeter erhalten müssen. Der wurde nicht gegeben, und die Ratingerinnen nahmen beide Punkte mit.
Rebecka Jensen und Karo van Hueth sind die Torfrauen. Ab November kommt Melanie Dünnwald dazu, sie ist wegen einer Operation noch nicht fit. Die Abwehr-Spezialistinnen sind Noemi Möller, Dana Friedrichs und Luisa Groß. „Damit sind wir hinten schon mal stark und kompakt besetzt“, befindet Sandra Höfig.
Eine echte Torjägerin hat sie nicht. Sie hat ihre Mannschaft so geschult, dass alle treffen können. „Das macht uns schwerer zu berechnen“, sagt die Höselerin. Auch hat sie keine Linkshänderin. An der rechten Seite muss es mit Karo Mentzen eine Rechtshänderin richten. Sie ist aber schon lange dabei, erfahren für diese Position, sie beherrscht das schwierige Außenspiel bestens, zuletzt warf sie sechs Tore beim 32:26-Heimsieg über die SG Überruhr III. Der Kader des Tabellenführers beträgt 17 Frauen, und wenn es nötig ist, spielt Sandra Höfig auch aktiv mit.
RATINGEN (RP) Für die neue Eishockey-Saison ist die U20 aus der Nachwuchsschmiede der Ratinger Ice Aliens nun mit neuen Trikots ausgestattet worden. Der offizielle Teamausrüster ASE Hockey, beheimatet in der Ratinger Eissporthalle, sponsorte den Mannschaftsdress. Neben der kompletten Ausrüstungspalette für Eishockeyspieler bietet ASE mit dem Produkt „Performance and profiling“die maßgefertigte Optimierung der Schlittschuhkufen. Das richtige Profiling, die richtige Neigung und der richtige Gewichtsschwerpunkt auf den Skates sind entscheidend, damit Skating-Manöver ausgeführt werden können, die dem Spieler Vorteile gegenüber seinen Gegnern verschaffen. Stellvertretend für die Mannschaft und den Verein übernahm Kapitän Jordi Cuena Pazos mit seinen Assistenten die Trikots. Auf dem Foto (von links): Christian Müller und Thomas Müller (ASE Hockey), Dustin Marbach, Florian Evertz und Jordi Cuena Pazos.