Rheinische Post Ratingen

Bundestag entzieht Schröder Teil der Sonderrech­te

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BERLIN/BRÜSSEL (dpa) Der Bundestag hat Altkanzler Gerhard Schröder einen Teil seiner Sonderrech­te als früherer Regierungs­chef in Deutschlan­d entzogen. Der Haushaltsa­usschuss beschloss am Donnerstag die Abwicklung seines Büros, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Ausschussk­reisen erfuhr. Das verblieben­e Personal soll anderweiti­ge Aufgaben übernehmen, hieß es in einem Antrag der Ampelkoali­tion, der im Ausschuss eine Mehrheit fand. Anrecht auf ein Ruhegehalt und auf Personensc­hutz hat der Altkanzler aber weiterhin. Die Union hätte dem SPD-Politiker am liebsten auch sein Ruhegehalt gestrichen. Sie warf Schröder unter anderem vor, dem internatio­nalen Ansehen Deutschlan­ds zu schaden.

Mit großer Mehrheit hat sich das Europaparl­ament für EU-Sanktionen gegen Schröder ausgesproc­hen. Grund ist seine anhaltende Tätigkeit für russische Staatsunte­rnehmen, wie aus einer am Donnerstag in Brüssel angenommen­en Resolution hervorgeht. Der Schritt des Parlaments dürfte den Druck auf die zuständige EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen und den Außenbeauf­tragten Josep Borrell erhöhen, einen Vorschlag für die Aufnahme Schröders auf die EUSanktion­sliste vorzulegen.

Hälfte der Kämpfer von Asovstal soll kapitulier­t haben

KIEW (rtr) In dem umkämpften Stahlwerk in Mariupol haben sich nach russischen Angaben mittlerwei­le 1730 ukrainisch­e Kämpfer ergeben. Allein in den vergangene­n 24 Stunden hätten 771 ihre Waffen niedergele­gt, sagte der Chef der prorussisc­hen Separatist­en in dem Gebiet, Denis Puschilin, am Donnerstag. Allerdings befinde sich annähernd die Hälfte der Kämpfer nach wie vor auf dem Gelände von Asowstal in der südostukra­inischen Hafenstadt. Die Ukraine und Russland machen widersprüc­hliche Angaben darüber, wie viele Kämpfer, die sich seit Wochen in den Bunkern und Tunneln des riesigen Werkgeländ­es verschanzt haben, sich den russischen Truppen ergeben haben. Die Truppen, die sich ergeben haben, wurden in von russischen Truppen kontrollie­rtes Gebiet gebracht. Ihr Schicksal ist allerdings unklar.

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