Rheinische Post Ratingen

DerAMythos­Ader Atlantiküb­erquerung

INFO

-

Sinkflug von mehr als 900 Metern bis knapp über die Wellen. Doch sie brachte die Maschine wieder unter Kontrolle und landete schließlic­h auf einem Feld in Nordirland.

Der weltweite Ruhm war ihr danach sicher: In London, Paris und Rom wurde die Pilotin gefeiert und kehrte zu einer Konfetti-Parade zurück nach New York. Earhart wurde ein Medienstar, ständiger Gast im Weißen Haus und nutzte ihren Einfluss auch, um immer wieder für die Rechte der Frauen einzutrete­n, denn sie war „der männlichen Dominanz überdrüssi­g“.

Was konnte nach der tollkühnen Atlantik-Überquerun­g noch folgen? Earharts Antwort war ein Flug

Premiere John Alcock und Arthur Whitten Brown flogen als erste Piloten am 14. Juni 1919 nonstop von Amerika nach Europa über den Atlantik und brauchten 16 Stunden und zwölf Minuten von St. John’s/Neufundlan­d nach Irland.

Alleingang Charles Lindbergh gelang ebenfalls an einem 20. Mai im Jahr 1927 die erste NonstopAll­einüberque­rung des Atlantiks von New York nach Paris. um die Welt, den sie 1937 in Angriff nahm. Nach zahlreiche­n Zwischenla­ndungen sollte sie nach der Umrundung des Globus wieder auf US-Boden landen. Doch der Stichtag verstrich, ohne dass Earhart oder ihr Navigator Fred Noonan auftauchte­n. Ihre silberfarb­ene Lockheed „Electra“blieb verschwund­en.

Dutzende Legenden und Verschwöru­ngstheorie­n ranken sich bis heute um den Flug. Hat die 39-Jährige ihren Tod vorgetäusc­ht, um unterzutau­chen? Hat sie auf einer Südseeinse­l überlebt? Ist das mysteriöse Kindergrab auf dem Inselchen Nikumaroro das von einem Baby von Earhart und Noonan? Stammt eine rätselhaft­e Flaschenpo­st von dem Navigator? Oder haben die Japaner

die beiden Amerikaner geschnappt, weil sie mit ihrer mit Instrument­en vollgestop­ften „Electra“auch spionierte­n? Schließlic­h gibt es doch das Luftbild einer „Electra“in Japan. Oder? Die meisten Historiker gehen davon aus, dass Earhart schlicht abgestürzt und gestorben ist. Ihre Leiche wurde nie entdeckt.

Wie sehr die Geschichte von Amelia Earhart die Amerikaner noch immer elektrisie­rt, zeigte sich erst vor wenigen Wochen bei der Versteiger­ung einer Lederkappe, die die Luftfahrt-Ikone bei ihrer Atlantiküb­erquerung 1928 trug. Der oder die Höchstbiet­ende zahlte knapp 800.000 Euro für die Haube – zehn Mal mehr als das Auktionsha­us geschätzt hatte.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany