Sorge vor Sommerchaos am Flughafen
Auch am Donnerstag mussten Passagiere in langen Schlangen warten – und das kurz vorm Ferienstart.
DÜSSELDORF Fünf Wochen vor den NRW-Sommerferien nimmt die Sorge zu, dass Tausende Bürger den Start in den Urlaub in langen Warteschlangen am Flughafen Düsseldorf verbringen müssen. Der Grund ist, dass es in den vergangenen Tagen und auch am Donnerstag immer wieder vorkam, dass Reisende bis zu eine Stunde oder länger warten mussten, bis sie die Sicherheitskontrollen passierten. „Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass wir schon jetzt vor großen Herausforderungen im Luftverkehr stehen“, erklärte ein Sprecher von Tuifly. Es sei zwar „toll“, dass aktuell und erst recht bis zu den Ferien die Zahl der Passagiere stark ansteige, doch nun müsse alles klappen: „Mit den Dienstleistern und Sicherheitskräften müssen wir alles dafür tun, dass der Start in die Sommersaison
gelingt“, sagte der Sprecher.
Alarmiert ist auch das Management des Marktführers Eurowings. Schlimm seien die Verspätungen wegen der schwach besetzten Kontrollen: „In vielen Fällen haben wir sogar Abflugverspätungen unserer Maschinen in Kauf genommen, um den in der Sicherheitskontrolle ‚feststeckenden‘ Gästen dennoch ein Boarding zu ermöglichen“, sagte ein Sprecher. Doch immer wieder würden Leute dann ihren Flug ganz verpassen: „Wenn das Warten ein definiertes Zeitfenster übersteigt, ist das nicht mehr möglich.“
„Der Sicherheitsdienstleister DSW hat viel zu wenige Leute für die Kontrollen ausgebildet und eingestellt“, sagt Özay Tarim, der zuständige Verdi-Sekretär. „Das wird nun auf dem Rücken der Passagiere und der Beschäftigten ausgetragen.“
Airport-Chef Thomas Schnalke versucht, Engpässe zu vermeiden und zu überbrücken. So leiten Beschäftigte des Flughafens Passagiere oft zu einer anderen Kontrollstelle um, wenn Warteschlangen drohen. Die für die Kontrollen zuständige Bundespolizei und der von ihr angeheuerte Sicherheitsdienstleister DSW werden vorgewarnt, wenn viele Passagiere zu erwarten sind.
Laut Flughafen haben Bundespolizei und DSW versichert, „dass sie die Personalbeschaffung und -schulung für die Sicherheitskontrolle am Flughafen Düsseldorf mit zusätzlichen Maßnahmen deutlich intensivieren“. Die Polizei hat dem Flughafen erklärt, dass „seitens der Behörde noch keine finale Entscheidung in der Frage eines zweiten Dienstleisters getroffen wurde“. Zur Suche nach einer zweiten Firma gab es bereits eine Ausschreibung, dann doch keine Vergabe. DSW blieb auf Anfrage eine Stellungnahme zu den Problemen schuldig.
Der Flughafen mache Druck, so ein Sprecher: „Aktuell befinden wir uns mit der Bundespolizei auf verschiedenen Ebenen im Dialog zu Maßnahmen, die geeignet sind, um insbesondere mit Blick auf die Sommerferien einen möglichst reibungslosen Passagierprozess zu ermöglichen.“