Rheinische Post Ratingen

Hardy Krüger jr. freut sich auf Kuchen

- VON HOLGER LODAHL

Der Schauspiel­er wird im Juni zum ersten Mal in der „Rocky Horror Show“im Capitol-Theater auftreten. Er will die Zeit in Düsseldorf nutzen, um Museen zu besuchen und die Backkunst am Carlsplatz zu genießen.

DÜSSELDORF Eigentlich, so gibt Hardy Krüger jr. zu, sei er gar nicht ein großer Musical-Fan. Aber dennoch hat er das Angebot, bei der „Rocky Horror Show“im Capitol-Theater aufzutrete­n, gern angenommen. „Die Show ist etwas ganz Besonderes“, sagt der Schauspiel­er, der im Alter von 18 Jahren seine Karriere als Schauspiel­er mit der „Rocky Horror Show“begonnen hatte – und zwar als Frank‘n‘Furter standesgem­äß in High Heels.

Die „Rocky Horror Show“sei schon seit ihrer Premiere Anfang der 1970er-Jahre ihrer Zeit weit voraus, findet er. Denn damals war es noch völlig neu, dass ein Mann in Strapsen und Stöckelsch­uhen auftritt. „Das war eine Revolution auf den Bühnen, heute erst ist dieses Transgende­r-Thema aktuell und gegenwärti­g“, sagt Krüger. Songs der Show wie „The Time Warp“, „Sweet Transvesti­te“und „Touch-A-TouchA-Touch-A-Touch Me“sind seit bald 50 Jahren Klassiker, die Fans kennen jede Zeile, die Stimmung im Theater stets außergewöh­nlich ausgelasse­n. „Und mir gefällt die einzigarti­ge Interaktio­n mit den Zuschauern.“Denn Krügers Part bei der Show ist jetzt die des Erzählers. Während die Musical-Schauspiel­er die schräge Story um Dr. Frank‘n‘Furter, Riff-Raff, Brad und Janet singen und spielen (und zwar wie immer in englischer Sprache), steht Hardy Krüger jr. etwas abseits des Geschehens und erläutert, was passiert ist und was noch passieren wird. „Ich nehme also die Zuschauer mit auf die skurrile Reise durch Frank‘n‘Furters Schloss“, sagt er.

Weil aber die Zuschauer ohnehin mindestens ebenso gut wie Krüger wissen, was da im Rampenlich­t passiert, versuchen sie, Krüger aus dem

Konzept zu bringen – durch Rufen, Schimpfen und manchmal auch mit lautem Tröten. „Das gehört zur Show und auch, dass ich den Leuten spontan und mit viel Witz direkt antworte.“Routine gibt es bei seinen Auftritten nicht. Denn der 53-Jährige weiß, dass viele Fans mehrfach die Show besuchen und merken würden, wenn er einstudier­te Sprüche wiederholt.

Hardy Krüger jr. hat bei bisherigen Auftritten in München, Stuttgart und Köln ebenfalls gemerkt, wie wichtig diese besondere Ausgelasse­nheit den Zuschauern ist. „Nach der angespannt­en CoronaZeit und den jetzt schlechten Nachrichte­n aus der Ukraine brauchen die Menschen ab und zu eine Auszeit

– und die ,Rocky Horror Show‘ bietet so etwas.“

Hardy Krüger jr., zu dessen großen TV-Erfolgen die Serien „Gegen den Wind“und „Forsthaus Falkenau“gehören, wird im Capitol-Theater ab 14. Juni auftreten. Krüger kennt Düsseldorf schon recht gut, im Sommer 2019 stand er noch im Theater an der Kö auf der Bühne und spielte mit René Heinersdor­ff in „Die Niere“. Wenn er zwischen den Shows etwas Zeit hat, will er sich die Kunstausst­ellungen in den Museen ansehen und zum Carlsplatz gehen, „da gibt es in einem Café so wahnsinnig leckeren Kuchen“.

Und Krüger weiß, dass die Düsseldorf­er Restaurant­s gutes Essen bieten. Kulinarisc­hes dürfte der

Schauspiel­er ausreichen­d beurteilen können, denn er hat – wie er noch im November 2021 im Düsseldorf­er ZDF-Studio in der Sendung „Volle Kanne“erzählte – eine Ausbildung zum Koch abgeschlos­sen und kürzlich in Köpenick ein Café eröffnet.

Am 21. Juni gibt Krüger seinen Musical-Job an Sky du Mont ab. Diesen Wechsel empfindet Krüger als positiv für das Gastspiel, denn: „Sky du Mont ist schon oft in der Show aufgetrete­n und er agiert mit den Zuschauern ganz anders als ich. Jeder von uns hat andere Ideen und nimmt sich andere Freiheiten. So ist jeder Abend mit Rocky Horror anders, das Musical ist ja kein KleistThea­ter.“

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FOTO: SUSANNE BRILL Hardy Krüger jr. tritt im Juni bei der „Rocky Horror Show“im Capitol-Theater als Erzähler auf.

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