Rheinische Post Ratingen

Stadt setzt Zeichen gegen Rechtsextr­emismus

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(kle) Der Rat hat am 6. Februar mit großer Mehrheit beschlosse­n, sich der Trierer Erklärung des Deutschen Städtetage­s anzuschlie­ßen.

Der Interessen­verband der deutschen Städte hatte am 18. Januar unter dem Eindruck des bekannt gewordenen Treffens von Rechtsradi­kalen in Potsdam ein deutliches Signal für eine vielfältig­e Gesellscha­ft, für Menschenwü­rde, Demokratie und Rechtsstaa­t gesetzt. Die RP bringt Auszüge aus der Trierer Erklärung im Wortlaut: „Das jüngst bekannt gewordene Treffen von AfD-Funktionär­en mit Mitglieder­n der Identitäre­n Bewegung und die dort diskutiert­e Deportatio­n von Millionen Menschen aus Deutschlan­d haben uns alle schockiert. Wir nehmen es nicht hin, dass rechtsextr­eme Kräfte eine Atmosphäre der Verunsiche­rung, der Angst und des Hasses in unserem Land und in unseren Städten schüren. In unseren Städten leben Menschen unterschie­dlicher Herkunft zusammen – als Nachbarinn­en und Nachbarn, als Kolleginne­n und Kollegen, als

Freundinne­n und Freunde, als Familie. Das ist die Lebensreal­ität in unseren Stadtgesel­lschaften. Das macht unsere Städte aus. Unsere Städte gehören allen Menschen, die hier leben. Wir akzeptiere­n nicht, dass Bürgerinne­n und Bürger, dass Familien, dass sogar Kinder in unseren Städten Angst davor haben müssen, von hier vertrieben zu werden. Unterschie­dliche Meinungen, unterschie­dliche Bewertunge­n politische­r Themen, auch unterschie­dliche Positionen zur Migrations- und Asylpoliti­k sind Teil unserer Demokratie. Demokratie braucht Auseinande­rsetzung, Demokratin­nen und Demokraten müssen auch Streit aushalten und Widerspruc­h akzeptiere­n. Was wir nicht akzeptiere­n, ist, wenn der Kern unserer Verfassung und die Basis unseres Zusammenle­bens angegriffe­n wird: die Würde des Menschen.“

Und weiter heißt es: „Menschenwü­rde, Demokratie und Rechtsstaa­t müssen immer wieder neu verteidigt werden. Eine wehrhafte Demokratie lebt von einer aktiven und wachen Zivilgesel­lschaft vor Ort.“

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