Ausstellung im Kunstbüdchen geht zu Ende
Die Video-Installation von Gudrun Teich ist noch bis 1. März zu sehen.
(RP) Die Videoinstallation der Düsseldorfer Künstlerin Gudrun Teich spielt mit Perspektiven und macht nicht das Innere des Kunstbüdchens an der Speestraße 43a, sondern die Fassade zur Ausstellungsfläche. Ihre Arbeit ist noch bis Freitag, 1. März, zu sehen. Mit einer Finissage wird die Künstlerin dann ab 19 Uhr verabschiedet.
Es ist eine Menschenmenge zu sehen, die rund ums Büdchen versammelt ist. Einige versuchen, neugierig einen Blick ins Innere zu erhaschen, um zu erfahren, was es Neues gibt. Andere gehen oder fahren unbeeindruckt vorbei, stadtauswärts oder stadteinwärts, schaufensterübergreifend. Ein Straßenfeger den Bürgersteig reinigend verrichtet seine Arbeit, erst an der Straßenseite, dann um die Ecke herum, entlang des seitlichen Schaufensters, ein Postbote unterbricht die Zustellung eines Pakets, um einen Blick ins Büdchen zu werfen.
Täglich von 6.30 bis 8.30 Uhr und 17 bis 23 Uhr sind all die zu sehen, zu deren Gruppe man selbst gehört, möchte man die Ausstellungen im Büdchen anschauen. Die Videoinstallation von Gudrun Teich schiebt sich nun also genau an diesem Punkt als zusätzliche Ebene zwischen die Schauenden und das vermeintliche Kunstwerk im Inneren, verschmilzt zu einer Einheit mit ihm und spiegelt die Gruppe der Betrachtenden: Wie verhalten sich die Gäste des
Büdchens, die Passanten? Sind sie interessiert, sind sie neugierig, sind sie geduldig oder drängeln sie und sind gar rücksichtslose Gaffer? Erwarten sie eine Sensation, die man nicht verpassen darf?
Unter dem Titel „SchauLust“thematisiert die Künstlerin die Frage, wie das Kunstbüdchen als Ausstellungsort im Zentrum Lintorfs wahrgenommen wird und untersucht mit filmischen Mitteln die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Besucher. Die vor einem Bluescreen einzeln und in kleinen Gruppen aufgenommenen Personen arrangiert Gudrun Teich zu einer sich kontinuierlich bewegenden Menge, die keinen Raum und kein Durchkommen ermöglicht. Diese eindrucksvoll bewegte Dichte erreicht sie mit etwa 40 übereinanderliegenden Layern, die es ihr erlauben, die Figuren in der gewünschten Form zusammenzusetzen. Die realistische Darstellung erhält damit einen Moment des Unwirklichen. Die Betrachtenden der Installation erahnen: Das Büdchen selbst ist leer und die Menschen im Bild schauen ins Nichts.
Und so befinden sich die Protagonisten nicht wie zunächst angenommen vor den Schaufenstern, sondern im Inneren des Büdchens, denn Füße und Beine sind nicht zu sehen und auch ihre Köpfe sind vom Fensterrahmen abgeschnitten. Es ist das Spiel mit dem Innen und Außen.